Offene Sprechstunde lindert akute Notlagen

Irene Fröhlich versucht, die Ratsuchenden frühzeitig zu unterstützen, um ernsthafte Krisen zu verhindern. Foto: Caritas

Emsdetten

Emsdetten. Die psychosoziale Beratung des Caritasverbandes Emsdetten-Greven verbucht deutlich steigende Klientenzahlen. Allein im vergangenen Jahr suchten 99 Frauen und Männer aus Emsdetten in akuten Lebenskrisen Hilfe in der Beratungsstelle.

Mit dem Angebot von offenen Sprechstunden hilft Beraterin Irene Fröhlich ihren Klienten oftmals in akuten Notlagen. Zum Beispiel der Frau, die auf Anraten des Hausarztes zutiefst niedergeschlagen die offene Sprechstunde aufsuchte. Sie hatte zunehmend Angst, den Alltag in Familie und Beruf nicht bewältigen zu können. Beziehungsprobleme und Zukunftsängste bewegten sie. „Psychische Beeinträchtigungen mit derartigem Krankheitswert machen oft handlungsunfähig, indem sie das Denken, Fühlen und Handeln nachhaltig verändern“, sagt Irene Fröhlich. Genau dort setzt die langjährige Erfahrung und fachkundige Hilfe der Beratungsstelle an.

Die Klientin erhielt schnell und unbürokratisch Hilfen der psychosozialen Beratung des Caritasverbandes. Zunächst in der wöchentlichen offenen Sprechstunde am Freitag, danach in weiteren Gesprächen mit festen Terminen. „In aller Ruhe und in einem vertraulichen Rahmen erhielt die Frau eine bedarfsgerechte Unterstützung bei der Bewältigung der psychischen Krankheit“, schildert Irene Fröhlich. In den Gesprächen gelang es der Klientin, ihre Gedanken zu ordnen und eigene Möglichkeiten zur Lösung ihrer Probleme zu erarbeiten. In der Beratung erfuhr die Frau von entsprechenden Hilfsmöglichkeiten vor Ort und in der Region. Ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik brachte ihr schließlich wieder Abstand und eine zunehmende Stabilität, sich ihrer Lebenssituation zu stellen.

Auch der Lebenspartner wurde einbezogen. „Es gab vor und nach der Therapie Partnergespräche in der psychosozialen Beratungsstelle, die halfen, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen“, erklärt die Beraterin. Um wieder zu beginnen, konstruktiv miteinander zu sprechen, haben die Eheleute schließlich auf Vermittlung der psychosozialen Beratung den Zugang zur Ehe- und Familienberatung bekommen. In der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Caritasverbandes haben die Eheleute Unterstützung erhalten bei vorhandenen Problemen mit dem heranwachsenden Sohn. Aktuell hat die Klientin einen geeigneten ambulanten Psychotherapieplatz in einer Praxis in Emsdetten.

„Heute hat die Frau die akute Krise, mit der sie erstmalig in die offene Sprechstunde der psychosozialen Beratungsstelle kam, hinter sich. Sie ist aktiver im Kontakt zu Familien, Arbeitskollegen und Freunden“, beschreibt Irene Fröhlich. Und die Klientin weiß, dass sie noch einige Zeit fachliche Unterstützung für ihre gesundheitliche Stabilität benötigt. Insgesamt sechs Monate wurde die Klientin durch die psychosoziale Beratung des Caritasverbandes begleitet. Während dieser Zeit hatte sie eine feste Ansprechpartnerin und einen Ort, an dem sie sich öffnen, vieles aussprechen und neu sortieren konnte, um dann die entsprechenden Wege aus ihrer Krise zu finden. Irene Fröhlich: „Die Angebote der psychosozialen Beratung helfen auf unterschiedlichste Art und Weise bei der Bewältigung von Lebenskrisen. Und sie sind letztlich immer Hilfen zur Selbsthilfe.“


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