Von der tiefen Sehnsucht nach einem Zuhause

Die Kerzen bildeten einen großen Stern, darin das Wort „Ukraine“. Mit der Aktion „1 Million Sterne“ lenkt die Caritas in diesem Jahr den Blick auf ihr Schicksal. Foto: Caritasverband

Emsdetten

Emsdetten. In jedem Menschen wohnt eine tiefe Sehnsucht nach einem Zuhause. Mit einem kleinen Lichtermeer im Schatten der Marienkirche in Emsdetten lenkte der Caritasverband Emsdetten-Greven am Samstagabend den Blick auf all jene Menschen, die ohne ein echtes Zuhause leben müssen.

Im Rahmen der Aktion „1 Million Sterne“ von Caritas international erinnerten der Caritasverband Emsdetten-Greven und die Pfarrgemeinde St. Pankratius an Menschen, denen ein echtes Zuhause verwehrt ist. Der Erlös der Aktion „1 Million Sterne“ kommt in diesem Jahr Kindern und Familien in der Ukraine zugute, die vor den Wirren des anhaltenden Bürgerkrieges im Land geflohen sind.

Zum dritten Mal hatte der Caritasverband Emsdetten-Greven unter dem Motto „1 Million Sterne“ die Menschen in Emsdetten zu Mahnwache und Besinnung eingeladen. In diesem Jahr stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der ökumenischen Kirchennacht im Kreisdekanat Steinfurt. Denn die Lichteraktion an der Marienkirche bildete den Auftakt eines gemeinsamen Abends der katholischen und evangelischen Christen in der Stadt. 

Beim Entzünden und Aufstellen der Kerzen hatten Jugendliche der Pfarrgemeinde St. Pankratius und der Young Caritas des hiesigen Caritasverbandes tatkräftig mitgeholfen. Sie formten aus den Kerzen einen großen Stern und darin das Wort „Ukraine“. Zudem hatten sie am Samstagmorgen auf dem Wochenmarkt Kerzen verkauft und für die abendliche Aktion geworben.

„Mehr als zwei Millionen Menschen in der Ukraine haben aufgrund des Bürgerkriegs ihr Zuhause verloren“, erinnerte Caritas-Mitarbeiter Ansgar Kaul, als die Kerzen an der Marienkirche entzündet wurden. Er bedankte sich bei allen Anwesenden, weil sie sich haben anrühren lassen vom Schicksal dieser Menschen. „Mit Ihrer Kerze und Ihrem Dasein unterstützen Sie diese Aktion.“ Mit ausgewählten Texten mahnten die Organisatoren zum Frieden in der Ukraine und in aller Welt.
Kaplan Bernd Egger erinnerte im anschließenden ökumenischen Gottesdienst in der Marienkirche an die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Geborgenheit und einem Zuhause.

Gerade in einer Zeit, in der digitale Angebote das Tempo des Lebens immer weiter erhöhen, brauchten Menschen einen Ort zum Innehalten und Ruhigwerden. „Doch manch einem Menschen wird ein echtes Zuhause verwehrt“, sagte der Kaplan. So hätten es Menschen mit geringem Einkommen, Migranten oder auch Menschen mit Behinderung oftmals sehr schwer auf einem hart umkämpften Wohnungsmarkt. „Es ist an den Christen, auf diese Probleme aufmerksam zu machen“, mahnte Bernd Egger. Der Gebärdenchor des Caritasverbandes Emsdetten-Greven gestaltete die Kerzen-Aktion und den Gottesdienst mit und übertrug ausgewählte Lieder in Gebärden.

Im Anschluss an die Caritas-Aktion übernahm das Team der ökumenischen Kirchennacht mit anregenden Texten und Liedern. Der Gospelchor „Feel Go(o)d“ begleitete die ökumenische Kirchennacht. Im Verlauf des Abends zogen die Teilnehmer in einem Lichterzug von der Marienkirche zur evangelischen Martin-Luther-Kirche, wo die ökumenische Kirchennacht ausklang.


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