Trostteddys für Demenzerkrankte

Liebevoll selbst gehäkelte Trostteddys brachten die „Häkeldamen“ aus Emsdetten auf die Demenzstation am Jakobi Krankenhaus. Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten/Rheine. Sie sind Brücken in die Vergangenheit, die einzige Welt, in der sich Menschen mit Demenz noch zurechtfinden: liebevoll selbst gehäkelte Trostteddys, -puppen und andere Tiere. Ganze Taschen voll brachten die Trostteddy-„Häkeldamen“ aus Emsdetten jüngst auf die Demenzstation am Jakobi Krankenhaus.

„Demenzerkrankte sind keine Kinder, auch wenn sie kindliche Dinge tun“, stellte die Chefärztin Dr. Angela Grote-Reith klar, „aber diese handgefertigten Teddys ähneln denen, die die Kinder früher hatten, als Spielzeug noch selbst gefertigt statt gekauft wurde.“ Durch die Erinnerung an die Geborgenheit im Elternhaus und den Begleiter aus der Kindheit, die die Trostteddys auslösen, finden die Demenzerkrankten zur Ruhe in der fremden Umgebung. „Geruch, Gefühl und Freude werden nicht dement“, so Grote-Reith.

Die Idee, die Teddys diesmal nicht an Kinder, sondern an Menschen mit Demenz zu verschenken, hatte Christa Kamp, die ihre Mutter bis zu deren Tod mit 96 Jahren gepflegt hatte. „Sie hatte immer eine Puppe von ihren Enkelkindern im Arm und hat sie beschützt“, erinnert sich Kamp. Ihre sechs Handarbeitskolleginnen fanden die Idee gut. Und so entstanden viele einzigartige Trost-Tiere und -Puppen.

Je nach Komplexität stecken acht bis 15 Stunden Arbeit in einem Häkeltier; gehäkelt wird teils nach Vorlage, teils frei – zuhause und bei den monatlichen Treffen. „Ich freue mich riesig, dass Sie uns diese Tiere spenden“, sagte Grote-Reith beim Dankeschön-Kaffeetrinken, „unsere Demenzerkrankten bekommen ein Exemplar und dürfen es dann mit nach Hause nehmen als Freund und Begleiter.“

Die Trostteddy-Damen aus Emsdetten sind übrigens immer dankbar für Woll- und Restgarnspenden. Wer zuhause noch etwas übrig hat, kann sich an Christiane Beier wenden unter 02572 / 80134.


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