Die AWO feiert ein Doppeljubiläum

Nach 17 Jahren hat Gerd Sprekelmeyer den Vorsitz an Herbert Speemanns aus gesundheitlichen Gründen weitergegeben und wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt, rechts Gerda Stiller AWO-Kreisvorsitzende. Foto: AWO

Emsdetten

Emsdetten. Gegensätzlicher hätten die Rahmenbedingungen nicht sein können. 1919: Hunger, Not und Elend bestimmten das Straßenbild der Zeit nach dem ersten Weltkrieg. Die Sozialdemokratin Marie Juchacz wollte statt der Almosen Hilfe auf Augenhöhe organisieren, staatliche Fürsorge war das Ziel bei der Gründung der Arbeiterwohlfahrt.

Das war ein ganz neuer Ansatz in der Sozialpolitik. Es entstanden als erste Maßnahmen Suppenküchen und Nähstuben, um die größte Not zu lindern. 1969: Das aufstrebende Deutschland – und somit auch Emsdetten – suchte nach Zerstreuung und Geselligkeit. So war die Idee bei einigen Sozialdemokraten mit Rainer Verhoeven an der Spitze geboren einen ehrenamtlichen AWO-Ortsverein zu gründen. Von nun an waren Termine mit Kaffee und Kuchen auf Hof Deitmar, später an der Wilhelmstraße und seit 1995 in Stroetmanns Fabrik regelmäßiger Treffpunkt in Emsdetten.

Ein- und mehrtägige Reisen innerhalb Deutschland und später auch Europa waren Alleinstellungsmerkmale – das gab es in dieser Zeit nur in der AWO. Tanzfeste zu allen möglichen Anlässen bestimmten die jährlichen Programme. Und so stieg auch die Zahl der Mitglieder schnell in den ersten 15 Jahren auf über 400. Aber auch die Hilfe und Unterstützung der frühen „Gastarbeiter“ wurde in der AWO angeboten. Unter dem Motto „Begegnung und Bewegung“ wird auch im 50. Jahr immer noch ein reichhaltiges Angebot für die Mitglieder geboten. Gymnastikgruppen, Radtouren und Spiele-Nachmittage sind weitere Bestandteile der AWO-Programme. 

Seit fünf Jahren engagiert sich die AWO aber auch in der Flüchtlingshilfe. Café International, Sprachcafé, Sprachunterricht und seit 2018 eine Nähstube für geflüchtete Frauen beleben die Begegnungsstätte. Hiermit ist dann auch der Bogen gespannt zur Hilfe nach dem ersten Weltkrieg und der Gründung der AWO.

„Wir sind stolz auf das, was in dieser Zeit durch unsere vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geleistet wurde und werden unser Jubiläum gebührend feiern“ freut sich der AWO-Vorsitzende Herbert Speemanns auf die bevorstehenden Festtage. Am 23. November (Samstag) wird morgens eine Ausstellung zum Thema „100 Jahre AWO – 50 Jahre Ortsverein“ in der Verbundsparkasse eröffnet und um 14.30 Uhr findet die Jubiläumsfeier im Bürgersaal statt. Festredner wird Franz Müntefering sein, der Chor Signale sorgt für den musikalischen Rahmen. Einen Tag der offenen Tür gibt es am 24. November (Sonntag) in der AWO-Begegnungsstätte. Kaffee und Kuchen und ein kleiner Imbiss zu Jubiläumspreisen erwartet die Besucher in der Zeit von 11 bis 17 Uhr. Die „Uhus“ und „Two Generations“ werden für die musikalische Begleitung sorgen.

Eine Festschrift, die Zeugnis der vielen Aktivitäten liefert, ist schon fertig und kann auch im Internet heruntergeladen werden. Weitere Infos zum Jubiläum unter www.awo-ortsverein-emsdetten.de.


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