Gemeindeverwaltung rüstet sich für möglichen Blackout –Testlauf Notstrom

Das Notstromaggregat wurde in den Herbstferien getestet und liefert genug Leistung für den Betrieb der Gemeindeverwaltung. Foto: Stefan Klausing / Gemeinde Neuenkirchen

Emsdetten

Neuenkirchen. Energiekrise, Schneechaos oder andere Naturkatastrophen haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass mal ganz schnell der Strom ein paar Stunden oder Tage wegbleiben kann. Oder plötzlich viele Personen in einer Notunterkunft untergebracht werden müssen.

Um für solche und andere Ereignisse vorbereitet zu sein, laufen in der Gemeindeverwaltung seit gut einem Jahr entsprechende Vorbereitungen. Unter anderem wurden mehrere leistungsstarke Notstromaggregate angeschafft und vor einigen Monaten ein Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SaE) gegründet.

Dieser besteht aus Führungs- und Funktionspersonal der Verwaltung. Er ist so besetzt, dass auch ein Mehrschichtbetrieb über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden kann.
„Der Stab trifft sich bereits regelmäßig, um bestimmte Szenarien vorzuplanen“, erklärt Bürgermeister Willi Brüning. Doch die Vergangenheit habe gezeigt, dass es immer wieder neue Szenarien gibt, die man vielleicht so nicht für möglich gehalten hätte, so Brüning weiter.
Neben den organisatorischen Vorbereitungen laufen auch praktische Tests. So wurde in den Herbstferien das Rathaus für 24 Stunden ausschließlich mit einer Notstromversorgung betrieben. Nach einem simulierten Stromausfall des Gebäudes dauerte es knapp eine halbe Stunde bis das Notstromaggregat am Bauhof verladen wurde und am Rathaus in Betrieb genommen wurde. „Der Probebetrieb an einem normalen Arbeitstag hat gezeigt, dass wir das Rathaus völlig autark betreiben können und sogar noch Reserven haben“, sagt Helmut Grönefeld, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste.
Weitere Tests sollen an der Kläranlage, der Mensa an der Emmy-Noether-Schule sowie dem Pumpwerk in St. Arnold und der Turnhalle der Josefschule in regelmäßigen Abständen folgen.Doch auch die Bevölkerung sollte sich auf Notlagen einstellen, um sich zumindest ein paar Tage selbst zu versorgen. Denn in einer Krisensituation kann es schon mal ein paar Stunden oder vielleicht Tage brauchen, bis Versorgungswege wieder hergestellt sind. Dazu hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verschiedene Informationen zusammengestellt, die im Internet unter www.neuenkirchen.de/bbk aufgerufen werden können. „Insbesondere für fremdbeatmete Personen in häuslicher Pflege oder Landwirte für die Versorgung der Tiere sollte rechtzeitig vorgesorgt werden“, erklärt der Bürgermeister. Bei einem flächendeckenden Stromausfall werde es keine Möglichkeit geben, auf Aggregate von Hilfsorganisationen (HiOrgs) schnell zugreifen zu können. Daher sollten auch Privathaushalte für die nötigste Stromversorgung vorsorgen. „Wir möchten mit diesem Aufruf sicherlich keine Panik schüren, aber sensibilisieren, dass jeder auch für sich selbst eine Zeit vorsorgen muss“, erklärt Bürgermeister Willi Brüning abschließend.


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