Emily spendet 32-Zentimeter-Zopf

„Als der lang ersehnte Moment dann tatsächlich da war, flossen auch ein paar Tränchen“, erzählte die Schülerin des Martinum Gymnasiums Emsdetten im Gespräch mit „Wir in Detten“. Sie erklärt: „Vier Jahre sind schon eine lange Zeit, und als der Zeitpunkt dann auf einmal da war, war mir schon ein wenig mulmig. Ich musste mich erstmal an das Gefühl mit viel weniger Haaren auf dem Kopf gewöhnen.“ Schließlich kennt man Emily immer nur mit langen Haaren. Eine Kurzhaarfrisur kam für sie nie in Frage. „Ich wünsche mir natürlich, dass viele Zeitungsleserinnen und -leser mich vielleicht als Vorbild sehen und sich danach auch trauen, zu spenden“, fügt die Schülerin hinzu. „Aus diesem Grund habe ich auch die Zeitung kontaktiert.“

Emily Klein (zwölf Jahre) aus Saerbeck wünscht sich, dass sie viele Leserinnen und Leser inspiriert und diese sich auch trauen, für die Krebshilfe Haare zu spenden. Foto: privat

Sie möchten Ihre Haare spenden und damit etwas Gutes tun? Ein Hinweis vorab: Die Deutsche Krebshilfe nimmt selbst keine Haarspenden an. Das liegt daran, dass noch viele Arbeitsschritte nötig sind, bevor aus einer Haarspende eine fertige Perücke wird. Dabei ist vollkommen egal, ob vom Friseur oder selbst abgeschnitten – wichtig sind ein paar Punkte, damit die Haarspende optimal verarbeitet werden kann. Auch gefärbte Haare können gespendet werden – sie sind allerdings nur für die Reparatur älterer Perücken verwendbar. Dreadlocks, Haare mit Dauerwelle oder dauerhaft geglättetes Haar hingegen sind für Haarspenden nicht geeignet. Auch Haare, die vom Boden aufgehoben wurden und durcheinanderliegen, können leider nicht verwendet werden. Ausschließlich Zöpfe können zu Perücken weiterverarbeitet werden. Wichtig dabei ist: Niemals feucht verschicken! Denn Feuchtigkeit kann dazu führen, dass die Haare schimmeln.
Die Deutsche Krebshilfe kooperiert mit der Perückenmanufaktur Rieswick & Partner GmbH (www.haare-spenden.de). Die Höhe der Spende richtet sich nach der Länge, dem Gewicht, der Struktur, der Farbe und dem Allgemeinzustand der Haare. Der Zopf sollte mindestens 25 Zentimeter lang sein, damit er weiterverarbeitet werden kann. Für eine Haarspende mit einer Länge ab 30 Zentimetern erhält die Deutsche Krebshilfe eine freiwillige Spende von ihrem Kooperationspartner Rieswick & Partner. Interessierte können die Spende mit Kontaktdaten per Post an den Kooperationspartner der Krebshilfe verschicken, dabei ist es egal, ob man den Zopf selber abschneitet, oder ein Friseur im Salon das macht:

• Rieswick & Partner
Hüpohl 5 & 7
46342 Velen-Ramsdorf

Zu beachten ist dabei aber immer, dass die Haarspende ein Zopf sein muss, bestenfalls geflochten. Bei sehr dickem Haar kann auch auf mehrere Zöpfe eingeteilt werden. Die Haarlänge wird ab dem oberen Zopfband gemessen und muss oberhalb des Zopfes abgeschnitten werden. Da bei der Herstellung der Perücke oft einige Zentimeter der Haarlänge verloren gehen, ist es hilfreich, wenn die Haarspende möglichst lang ist.

Die Krebshilfe wird oft gefragt, ob gespendete Haare gratis bei Krebspatientinnen und Krebspatienten ankommen. Grundsätzlich ist es so: Frauen können sich eine Perücke ärztlich verschreiben lassen. In diesem Fall zahlen gesetzliche Krankenkassen die Kosten oder einen Zuschuss für eine Perücke. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche. Bei Männern ist die Situation etwas anders, da manche Krankenkassen einen kurzfristigen Haarausfall während einer Chemotherapie oder einen altersbedingten Haarverlust für zumutbar und akzeptabel erachten.

Sie haben auch wie Emily Klein Haare gespendet und möchten dazu beitragen, dass das noch viel mehr Menschen tun? Dann mailen Sie gerne Fotos an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Dort werden regelmäßig eine Auswahl der zugesandten Bilder in Social Media-Kanälen gepostet. Jede Haarspende hilft – denn nur mit Haarspenden entstehen Echthaarperücken!