Autorenlesung: „Unerwünscht“

Die drei Brüder haben ihre gemeinsame Biografie veröffentlicht. Foto: Veranstalter

Emsdetten

Emsdetten. Eine besondere Autorenlesung zu dem aktuellen Thema „Flüchtlinge und Integration“ erwartet die Zuhörerinnen und Zuhörer am Dienstag (17. Mai) um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Emsdetten.

 

Unter dem Titel „Unerwünscht – drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte“ veröffentlichten Masoud, Mojtaba und Milad Sadinam ihre gemeinsame Biografie, in der sie über ihren Werdegang von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu Einser-Abiturienten und vermeintlichen „Vorzeigeemigranten“ berichten. Die Autorenlesung mit Diskussion wird von den Brüdern Masoud und Moj­taba gestaltet und ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Team Integration, Senioren, Ehrenamt der Stadt Emsdetten. Der Eintritt ist frei.

Die drei Brüder (geboren 1984 und 1986) wuchsen zunächst im Iran auf. Ihre Eltern waren Regimekritiker; die Mutter setzte sich für die Rechte der Frauen ein. 1996 flüchtete die Mutter mit ihren minderjährigen Söhnen nach Deutschland; im benachbarten Lengerich besuchten die Jungen das Gymnasium. In ihrem 2012 erschienenen, in den Medien viel beachteten Buch erzählen die Sadinam-Brüder von ihrer Integration – oft gegen viele Widerstände.

So schrieb Frank-Markus Barwasser alias Erwin Pelzig: „Würde die Geschichte der Brüder Sadinam verfilmt, ließe sich eine erhellende Doku daraus machen, ebenso ein absurdes Drama oder eine bittere Satire. Aber schon das Buch kann helfen, die aufgeregten Diskussionen über Flucht, Verantwortung und Integration mit Verstand anzureichern und Achtung zu empfinden gegenüber allen Menschen, die einen ähnlichen Weg gehen müssen.“

Mojtaba Sadinam studierte nach seinem Abitur zunächst BWL an einer privaten Elite-Universität, heute Philosophie und Geschichte in Frankfurt. Sein Zwillingsbruder Masoud beginnt mit Unterstützung einer Begabtenförderung ein Geschichts- und Politikstudium, das er mittlerweile in Frankfurt am Main fortsetzt. Ihr jüngerer Bruder Milad studierte Wirtschaftsinformatik und arbeitet heute als Programmierer für Computerspiele.


Anzeige