Engel der Kulturen

Das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten, im Hintergrund der „Engel der Kulturen“ Foto: privat

Rheine

Rheine. Entstanden ist der „Engel der Kulturen“ 2008 in der kleinen Stadt Burscheid, nicht weit entfernt von Leverkusen. Seitdem reist die Skulptur durch Deutschland und Europa – immer mit dem Ziel, Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen in einen gemeinsamen Dialog zu bringen.

Und um ein Statement zu setzen: Gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus, Islamophobie, Fundamentalismus und die damit einhergehende Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen. Nach Stationen beispielsweise in Essen, Sarajevo, Thessaloniki oder Istanbul ist er nun auch in Rheine angekommen – an der Außenfassade des Jugendzentrums Jakobi. „Weil er hier einfach gut hinpasst“, wie Einrichtungsleiter Carsten Timpe in der Begrüßung der Gäste einer kleinen Feierstunde sagte. Das Kunstprojekt symbolisiere die tägliche Arbeit mit jungen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen im Jugendzentrum Jakobi, erläutert er. Das Team identifiziere sich mit den Zielen die Anlass für dieses Kunstprojekt waren und sind.

Die Skulptur, die jetzt am Jugendzentrum Jakobi zu besichtigen ist, hat eine ganz besondere Geschichte. Im Mai 2016 feierte die Evangelische Kirche von Westfalen im Gerry Weber Stadion in Halle das „Weite Wirkt Festival“ als Etappe auf dem Weg zum diesjährigen Reformationsjubiläum. Dort wurde dieses besonders große Exemplar des Engels unter Beteiligung vieler Anwesenden hergestellt. Unter anderem griff auch die Präses der Landeskirche, Annette Kurschuss, zum Schneidbrenner und legte selbst Hand an. Das Amt für Mission uns Ökumene, das die Kunstaktion nach Halle geholt hatte, suchte später in einem landesweiten Bewerbungsverfahren nach geeigneten Orten für die beiden (beim Ausbrennen aus einer runden Stahlplatte entstehen immer ein äußerer Ring und der innere Engel) Kunstobjekte. Das Jugenzentrum Jakobi hatte offensichtlich gute Argumente geliefert und den Zuschlag für eines der Objekte bekommen.

Zur Feierstunde konnten Vertreter aus der Stadtverwaltung, der benachbarten Moscheegemeinde an der Münsterstraße, der katholischen und der evangelischen Kirche und viele Kolleginnen und Kollegen aus der täglichen Arbeit begrüßt werden.

Als Überraschungsgast war auch das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten angereist –die hatten aus terminlichen Gründen eigentlich abgesagt. Bei den anwesenden Gästen herrschte Einigkeit darüber, das der Engel der Kulturen nicht nur gut zum Jugendzentrum Jakobi, sondern auch sehr gut zur Stadt Rheine passen würde. Schnell entstanden die ersten Ideen für eine Plazierung als Bodenintarsie im öffentlichen Raum.

Weitere Infos zum Kunstprojekt gibt es auf der Seite www.engel-der-kulturen.de.


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