Eichenprozessionsspinner auch im Kreis Steinfurt

Hautkontakt mit den Brennhaaren kann zu allergischen Reaktionen führen. Foto: Dr. M. Niesar, Wald und Holz NRW

Rheine

Rheine. In Eichenwäldern hält sich derzeit vermehrt eine graufarbige, haarige Raupe auf, die sich in großer Anzahl und dicht aneinander gedrängt, von einem Baum zum anderen bewegt.

Sowohl Lebensraum als auch Fortbewegungsart haben dieser Raupe ihren Namen gegeben: Eichenprozessionsspinner. Sie gehören zum festen Inventar der Eichenwälder und sind bereits seit mehr als 250 Jahren in Deutschland heimisch.

Ein Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner kann für Waldbesucher aber durchaus unangenehm werden.

Die Raupen verfügen über eine Vielzahl winzig kleine Brennhaare, die sie bei Gefahr wie kleine Giftpfeile abschießen und sich in die Haut einbohren können. Bei Hautkontakt kommt es in der Regel zunächst zu roten und juckenden Pusteln. Durch die typische Reaktion, sich zu kratzen, aber auch beim Waschen, brechen die Haare ab und der Wirkstoff Thaumetopoein, ein Nesselgift, wird freigesetzt und kann zu allergischen Reaktionen führen.

Die Forstverwaltung beurteilt den Befall durch den Eichenprozessionsspinner im Wald als eine waldtypische Gefahr. Die Notwendigkeit zum Entfernen sieht das Forstamt zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Waldgebieten daher als nicht erforderlich an. Allerdings müssten sich Waldbesucher in Zukunft vermehrt auf die Situation einstellen. Eine Meldepflicht besteht demnach auch nicht. Sofern ein Befall auf Privatgrundstücken festgestellt wird, sollten Eigentümer die Entfernung keinesfalls selber in die Hand nehmen, sondern eine Spezialfirma damit beauftragen.

Eine Beseitigung kann in der Regel mittels Absaugen mit speziellen Sauggeräten unter Anlegen von Schutzbekleidung erfolgen. Herkömmliche Staubsauger sind hierfür nicht geeignet, weil die Brennhaare ungehindert durch die Staubsaugerfilter wieder ins Freie gelangen. Gebeten wird jedoch, das Vorkommen der Eichenprozessionsspinnerraupen in öffentlichen Räumen, insbesondere an Schulen und Kindergärten, bei Klaus-Dieter Twesten, Technische Betriebe Rheine, unter 05971 / 9548730 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu melden. In direkter Nähe der Einrichtung befindliche Raupen werden auf Veranlassung der Ordnungsbehörde entfernt, die übrigen Stellen werden in ein Kataster aufgenommen.


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