SliQ: „Selbstständig leben im Quartier“

Gemeinsam haben die Beteiligten des Projektes die Ergebnisse der Befragung und die weiteren Schritte vorgestellt. (v.l.) Prof. Jörg große Schlarmann (PraxisHochschule Rheine), Medina Atalan (Stadt Rheine), Marie Claire Kühn (Stift Tilbeck GmbH) und Raimund Gausmann (Stadt Rheine). Foto: Stadtpressestelle Rheine

Rheine

Rheine. Im Rahmen des Projektes „SliQ – Selbstständig leben im Quartier“ wurden die Beratungs- und Unterstützungsstrukturen vor Ort untersucht, welche primär für behinderte oder ältere Menschen angeboten werden und eine selbstständige Lebensführung ermöglichen können.

In einer umfangreichen quantitativen Quartiersbefragung konnten erstmalig wesentliche Erkenntnisse und Alltagsphänomene wissenschaftlich nachgewiesen werden. Prof. Dr. Jörg große Schlarmann von der „praxisHochschule Rheine“ machte deutlich, dass diese Ergebnisse erklären, warum Präventivangebote nicht angenommen oder nicht den gewünschten Erfolg haben und Bürger in einem akuten Problemfall oftmals nicht den passenden Ansprechpartner finden.

Marie Claire Kühn als Projektkoordinatorin für den Standort Rheine der Stift Tilbeck GmbH erklärte, dass darauf aufbauend nun in den restlichen Monaten des Projektezeitlaufs Maßnahmen getroffen werden, die vor Ort vorhandene Strukturen sinnvoll ergänzen sollen.

Gemeinsam mit den Bürgern von Rheine sollen nun die nächsten Schritte erarbeitet und damit möglichst passgenau und alltagstauglich entwickelt werden.
Raimund Gausmann als Dezernent für den Bereich Soziales erläutert zum Ziel des Projektes „SliQ“, dass man Ideen sammeln möchte, wie Menschen noch in hohem Alter – ob mit oder ohne Behinderung – in der gewohnten Umgebung gut leben können.

Auf Grundlage der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse und mit Unterstützung interessierter Bürger soll bis Ende 2018 ein Leitfaden mit Fragestellungen für diesen Bereich erarbeitet werden. Daneben soll in einer Internetdatenbank alle vorhanden Haupt- und ehrenamtlichen Strukturen und Angebote gebündelt werden.

Medina Atalan als Sozial- und Jugendhilfeplanerin erläuterte, dass mit Hilfe des bis dahin entwickelten Leitfadens und der Datenbank jeder Ratsuchende jederzeit, ortsunabhängig und auch in Akutfällen, nach passenden Angeboten suchen könne.

Diejenigen, die nicht in der Lage seien, selbst online nach einer Lösung zu suchen, könnten sich dann an eine Lotsenstelle wenden, die ebenfalls mit der Datenbank und dem Leitfaden arbeitet und dem Ratsuchenden so telefonisch über passende Angebote informieren kann. Die Verortung dieser Lotsenstelle sei bisher noch nicht klar.

Damit wäre dann gewährleistet, dass sich jedermann durch den Dschungel der Aufgaben und Angebote durchlotsen lassen kann und die entsprechenden Infos findet, die man braucht, wenn zum Beispiel plötzlich ein Pflegefall in der Familie eintritt. Bürger, die Interesse haben, an der Erarbeitung dieser Internetdatenbank mitzuarbeiten, sind herzlich eingeladen, sich bei Marie-Claire Kühn unter 0171 / 9061039 zu melden.


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