Kamel-Hengst Rashid tot

Das Trampeltier litt unter einem nicht operablen Tumor an einem seiner Höcker. Foto: Naturzoo Rheine

Rheine

Rheine. Die Stammbesucher werden den größten Bewohner des Naturzoos Rheine vermissen: Kamel-Hengst „Rashid“ musste jetzt eingeschläfert werden. 

Bei dem Trampeltier hatte sich an einem Höcker ein inoperabler Tumor gebildet. Dieser war für das Tier hochgradig schmerzhaft; seit Wochen erhielt Rashid deshalb Schmerzmittel. Um dem Tier Leiden zu ersparen, wurde es vom betreuenden Tierarzt eingeschläfert.

Rashid war im Jahr 2000 im Zoologisch-Botanischen Garten Wilhelma geboren und von dort im Mai 2001 im Naturzoo eingetroffen. Er entwickelte sich zu einem stattlichen Hengst, der allerdings mit „hängenden Höckern“ vielleicht nicht der schönste war. Er erwies sich als hervorragender Zuchthengst, weshalb er auch einmal eine Stute aus dem Zoo Heidelberg für einige Wochen zum Rendezvous empfangen durfte. Seine letzten Kinder, zwei Stuten, wurden in diesem Frühjahr geboren. Sie sollen im Naturzoo bleiben.

Für die Zoobesucher war der Kamelhengst besonders auffällig, weil er im Erregungszustand und vor allem zur Paarungszeit über alle Maße „sabberte“: So bildete sich eine Menge weißer Schaum um sein Maul, was zwar ein Kamel-typischer, aber für menschliche Betrachter nicht gerade ein erquicklicher Anblick war.

Zudem war er ein eifersüchtiger Bewacher seiner beiden Stuten und des jeweiligen Nachwuchses: Mit Tempo preschte er vor und bremste erst unmittelbar vor der Kante der Gehegebegrenzung ab, wann immer er einen Mitarbeiter des Zoos oder auch bekannte Stammbesucher erblickte.

Rashid war also durchaus ein „Charakter-Tier“ und aufgrund seiner langjährigen „Zugehörigkeit“ schon ein „Stück Naturzoo“. In absehbarer Zeit soll ein Nachfolger eintreffen, nach dem man sich nun umschaut.


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