Modern: Gefäßzentrum

Prof. Dr. Gerd Lulay im Hybrid-OP. Foto: Knue

Rheine

Rheine. Das Mathias-Spital ist stolz darauf, als eines von nur zwei Krankenhäusern in Europa die aktuell modernste Technik des Hybrid-OPs nutzen zu können. Er revolutioniert weitergehend die Möglichkeiten minimalinvasiver Eingriffe, insbesondere im Bereich der Gefäßchirurgie, aber auch der Traumatologie und Orthopädie.

„Wir erreichen durch dieses hochmoderne Gerät eine außergewöhnliche Präzision für ein Top-Behandlungsergebnis. Darüber hinaus bietet die Technik durch modernste Anwendung der radiologischen Verfahren ein Höchstmaß an Patientensicherheit, indem die Strahlenbelastung reduziert wird – sowohl für den Patienten als auch für den Operateur. Gleichzeitig kann insbesondere bei schwer nierenkranken Patienten die Kontrastmittelmenge deutlich gesenkt, in bestimmten Fällen sogar komplett ersetzt werden“, freute sich der Leiter des Gefäßzentrums am Mathias-Spital Prof. Dr. Gerd Lulay. „Dieser Hybrid-Operationssaal ist eine bildgeführte Therapieplattform der neuesten Generation, sodass zum Beispiel auch Aufnahmen aus dem Computertomographen oder des Magnetresonanztomographen, die im Vorfeld der Operation aufgenommen wurden, mit einem Bild im Operationssaal fusioniert werden können.

Dies ist insbesondere von Nutzen bei größeren Operationen der Brust- und Bauchschlagader, um hier, außer der Reduktion der Strahlen- und Kontrastmittelbelastung, auch eine Reduktion der Operationsdauer bewirken können“, ergänzt der Leiter der Klinik. Auch bietet das Gerät erhebliche Vorteile in der operativen Behandlung komplexer unfallchirurgischer und großer orthopädischer Eingriffe.

Hybrid-Operationssäle gibt es zwar schon in der gesamten Republik, dieses neue Gerät zeichnet sich jedoch durch eine verbesserte Bildverarbeitung, intraoperativer Steuerung und durch eine weitere Flexibilität des Schwenkarmes in allen Richtungen aus, um noch schneller und präziser zu arbeiten. Um diese Technik vollständig zu nutzen, wurden Operateure sowie das OP-Pflegeteam ein halbes Jahr lang umfassend geschult. Gleichzeitig wurden weitere modernste Therapieverfahren in der Gefäßchirurgie etabliert. „Mit einem speziellen diamantengesteuerten Fräsgerät konnten wir aktuell einen Gefäßverschluss einer Oberschenkelarterie bei einer schwerstkranken Patientin beheben, die nicht wie üblich von der Leiste, sondern vom Unterschenkel punktiert und so von einer Bypassoperation verschont wurde“, so Prof. Dr. Gerd Lulay.


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