Eine Emslandschaft für die Museumsstiftung

Helmut Lechte, Dr. Vera Nienkemper-Hausmann (Mitte) und Dr. Mechthild Beilmann-Schöner mit dem Aquarell „Emslandschaft“.Foto: Schulte Renger

Rheine

Rheine (isr). Viele Jahre wirkte Felix Nienkemper als Kulturdezernent und Erster Beigeordneter der Stadt Rheine. Daher war er auch in hohem Maße daran beteiligt, dass das Kloster Bentlage heute das ist, was es ist – ein Museum und eine kulturelle Begegnungsstätte im Besitz der Stadt.

Auch durch die Umbauten des Sträterschen Hauses an der Ems zur Stadtbücherei und des Kannegießerhauses zum Stadtarchiv war er maßgeblich dafür verantwortlich, dass stadtbildprägende Bauten erhalten geblieben sind. Aber Felix Nienkemper, der mit seiner Frau Bärbel am Marktplatz 1 wohnte, hatte noch eine andere Passion: Er war ein begeisterter Maler mit einem Faible für Heimatmotive. Rheine und die Ems wurden daher für ihn zum Thema von rund 500 Bildern, die er vorrangig mit Hilfe von Kreide, Aquarellfarben, Tempera und Ölfarben fertigte. 

Eines dieser Bilder befindet sich seit letzter Woche nun im Besitz der Museumsstiftung. Denn Felix Nienkempers Tochter, Dr. Vera Nienkemper-Hausmann (Architektin und ebenfalls leidenschaftliche Malerin, die heute in Dortmund wohnt, aber immer wieder zurück nach Rheine gekommen ist), hat es der Stiftung geschenkt. Nicht nur Dr. Mechthild Beilmann-Schöner, Leiterin der Städtischen Museen Rheine, sondern auch Helmut Lechte, Vorsitzender der Stiftung und ehemaliger Mitarbeiter Felix Nienkempers und Schul- und Kulturamtsleiter a.D., freuten sich riesig über diese Gabe. Das Bild zeigt eine den Rheinensern vertraute Emslandschaft in Höhe der Bodelschwinghbrücke mit Blick nach Bentlage. Es handelt sich um ein Aquarellbild, gemalt 1982.

Nienkempers Tochter hat mit der Schenkung vor allem eines im Sinn, wie sie sagt: „Ich möchte den künstlerischen Nachlass meines Vaters publik machen.“ Aus diesem Grund lud sie am Wochenende auch zum Rundgang durch das ehemalige Atelier „über den Dächern des Rheiner Marktplatzes“ ein. Interessierte konnten Bilder und Skulpturen erwerben, die größtenteils in diesem Atelier entstanden sind. Dabei schaut das Arbeitsumfeld auch heute noch fast genauso aus wie im Jahr 2013, in dem Nienkemper starb. Warum hat seine Tochter das Haus ausgerechnet jetzt für die Öffentlichkeit geöffnet? „Weil im Dezember auch Bärbel Nienkemper, die Frau meines Vaters, verstorben ist. Ihr wäre ein solcher Andrang zu viel gewesen – sie lebte ja nach wie vor in dieser Wohnung“, erzählt Vera Nienkemper-Hausmann.

Wer den Termin des offenen Ateliers verpasst hat, kann es trotzdem noch besuchen – nach Terminabsprache mit Nienkempers Tochter unter 0172 / 5976548. Zu sehen sein wird das Bild „Emslandschaft“ von Felix Nienkemper übrigens ab dem 7. Juni im Falkenhof.

Dieser ist derzeit wegen der Vorbereitungen für die Ausstellung „Bürgersinn und Seelenheil“, die anlässlich 500. Jahrestages der Fertigstellung der Stadt- und Marktkirche St. Dionysius veranstaltet wird, geschlossen.


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