Gemeinsam schneller!

Die Optimierung des Knotenpunktes liegt gut im Zeitplan, wovon sich Vertreter der beteiligten Kommunen, Gewerbetreibende und Straßen.NRW überzeugten.Foto: Straßen.NRW

Rheine

Rheine (Straßen.NRW). In Spitzenzeiten bis zu 1,5 Kilometer lange Rückstaus – so sah die Verkehrssituation am Knotenpunkt A30/B70 Rheine-Nord aus. Daher gestaltet die Straßen.NRW Niederlassung Münsterland der Bereich nun grundlegend um.

Die konkrete Umsetzung der Maßnahme ist bereits gestartet, das dahinter stehende, nicht alltägliche Konzept wurde nun bei einem Vor-Ort-Termin präsentiert. Bereits im Vorfeld der Bauarbeiten hatte Straßen.NRW zusammen mit der Stadt Rheine, der EWG Rheine sowie der WVS Steinfurt Gespräche mit mehr als 300 Unternehmen aus Rheine, Salzbergen und Spelle geführt und über die Maßnahme informiert.

Die Arbeiten am Knotenpunkt bedeuten eine enorme Einschränkung, sodass der Landesbetrieb Straßen.NRW bereits bei der Ausschreibung der Baumaßnahme auf sehr enge Rahmenvorgaben machte, um die Sperrzeit der Autobahnabfahrten so kurz wie möglich halten zu können. Unter anderem durch eine 7-Tage-Woche sollte das Projekt zügig zum Abschluss gebracht werden. „Mit all diesen Vorgaben lag der Bauzeitenplan bei bereits sportlichen knappen neun Monaten“, erklärte Christian Müller, stellvertretender Niederlassungsleiter der Regionalniederlassung Münsterland. In den frühzeitigen Gesprächen zeichnete sich dann eine Idee ab: Die Gewerbetreibenden wollten sich aktiv und auch finanziell an der Ablaufgestaltung beteiligen.

„Wir haben uns sehr über die Offenheit und Flexibilität gefreut, mit der Straßen.NRW diesem Gedanken begegnet ist“, erklärte der Bürgermeister der Stadt Rheine, Dr. Peter Lüttmann, beim Termin. Zusammen mit den beteiligten Kommunen und Verwaltungen entstand ein abgestimmtes Konzept für eine noch kürzere Bauzeit der Baumaßnahme.
Durch das Einbringen der Unternehmen vor Ort arbeitet die ausführende Baufirma nun mit einem erhöhten Personal- und Geräteeinsatz, um die Umsetzung weiter zu beschleunigen und möglichst einige Wochen zu gewinnen. Müller zeigte sich vom Zusammenhalt in der Region beeindruckt. „Dieses Projekt ist schon etwas Besonderes.“ Die Baustellenbanner, die an der Straße aufgestellt worden sind, bringen das entwickelte Konzept mit einem kurzen Spruch auf den Punkt: „Gemeinsam schneller.“

Hintergrund

Was passiert konkret?

Die Bundesstraße 70 erhält in beide Fahrtrichtungen einen zusätzlichen Geradeausfahrtstreifen. Der Venhauser Damm wird verbreitet, sodass der jetzige gemeinsam geführte Geradeaus- und Linksabbiegestreifen voneinander getrennt werden können. Die Ausfahrt von der A30 Richtung Hannover (Anschlussstelle Süd) erhält einen eigenen Fahrstreifen für den Geradeausverkehr auf den Venhauser Damm. Die Ausfahrt von der A30 Richtung Amsterdam (Anschlussstelle Nord) wird dahingehend verbreitert, dass nach den Umbauarbeiten zwei Linksabbiegestreifen zur Verfügung stehen.

Des Weiteren werden die Lärmschutzwände in den Ausfahrtsbereichen der A30 neu errichtet. Die derzeit vorhandenen Fahrstreifen werden im Zuge dieser Umbauarbeiten des Knotenpunktes saniert. Die kombinierten Geh- und Radwege werden im Bereich der Anschlussstelle aufgrund der zusätzlichen Fahrstreifen sowie auf 2,50 Metern Breite neu angelegt und ermöglichen so einen sicheren Begegnungsverkehr. Die Ampeln werden an allen Knotenpunktarmen erneuert und erhalten die neue LED-Technik. Zudem werden beide Bushaltestellen im Zuge der Maßnahme wieder hergestellt.

Abschließend erfolgt unter anderem auch als Ausgleichsmaßnahme für die versiegelten Flächen eine Neubepflanzung.

Wie wird die Maßnahme umgesetzt?

Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt in drei Bauphasen. Die vorbereitenden Arbeiten starteten bereits nach Ostern. Aktuell befindet sich das Projekt seit dem 19. April in der ersten Bauphase, bei der die Auffahrt in Fahrtrichtung Amsterdam geöffnet bleibt. In der zweiten Bauphase, die voraussichtlich Anfang Juli beginnt, wird dann die Auffahrt in Richtung Hannover möglich sein, in beiden Phasen bleiben die Abfahrten der A30 vollgesperrt. Der Verkehr im Zuge der B70 wird während der Umbauarbeiten in beiden Fahrtrichtungen grundsätzlich aufrechterhalten: einstreifig je Fahrtrichtung. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Der Verkehr von der Autobahn wird über die Anschlussstelle Rheine (A30) umgeleitet. Der Radverkehr wird in der gesamten Bauzeit über angrenzende Wirtschaftswege geführt.

Der Schwerlastverkehr hat die Möglichkeit, an den Anschlussstellen Salzbergen oder Rheine zu drehen.

Die Sperrung der Autobahnanschlussstelle soll dann im Herbst nach dem Ende der zweiten Phase aufgehoben werden und die abschließenden Arbeiten im Anschluss erfolgen. Die Baukosten in Höhe von insgesamt 2,47 Millionen Euro werden zum größten Teil vom Bund getragen.


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