EmsSideGallery wächst - neues "Mural"

Collin van der Sluijs hat das bisher größte Mural in Rheine geschaffen. Foto: privat

Rheine

Rheine. Kunstwerke an Häuserfassaden – so genannte „Murals“ – haben sich längst vom klassischen Graffiti zu einer eigenständigen Gattung unter den urbanen Künsten entwickelt.

Auf Initiative von Ingo Lanver und der ISG Emsquartier gestaltet diese spannende Kunst seit einem knappen Jahr auch in Rheine den Stadtraum. Kuratiert von Jan-Christoph und Jutta Tonigs, werden international agierende Künstler eingeladen, im Emsquartier zu arbeiten.

Inzwischen wurden vier Fassaden gestaltet: An der Lingener Straße und der Humboldtstraße haben mit „innerfields“ aus Berlin und „MadC“ aus Halle sehr renommierte Künstler starke Statements gesetzt. An der Ecke Lingener Straße / Düppelstraße haben zwei Künstler aus der Region, Björn von Schulz und Sebastian Rolf, ein Ensemble von zwei einander zugewandten Wänden gestaltet, eine dritte wird im Herbst dazukommen. Das Modehaus Böckmann ist mit seinen großen Fassadenflächen ein besonders attraktives Objekt für eine künstlerische Gestaltung. Hier fiel die Wahl auf den niederländischen Künstler Collin van der Sluijs.

Die charakteristische rote Fassade des Modehauses bietet genau die richtige Grundierung für seine Kunst. Collin wohnt in Maastricht, ist aber meistens unterwegs, denn er ist enorm gefragt und seine „Murals“ zieren Wände in Rotterdam, Berlin oder Chicago. In Rheine hat er subtil Formen und Elemente aus der Modebranche aufgegriffen, um seine Vogeltraumwelten an das Gebäude anzupassen.

Er hat in nur sieben Tagen das bisher größte Werk der EmsSideGallery geschaffen. Ein „Immer-wieder-Hingucker“, denn es gibt außer den Vögeln – eine Kohlmeise und ein Kleiber – viele kleine, teilweise abstrakte Details zu entdecken. Mit inzwischen fünf „Murals“ hat sich das Emsquartier als Kunstort etabliert.

Die EmsSideGallery – der Titel bezieht sich augenzwinkernd auf die weltweit bekannte Eastsidegallery entlang der ehemaligen Berliner Mauer – wird sich in den kommenden Jahren zu einem Hotspot für Fassadenkunst abseits der Metropolen entwickeln und damit im Vergleich zu Städten vergleichbarer Größe attraktive Akzente setzen. Man darf also gespannt sein!


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