Hilfe aus Rheine für die Ukraine kommt an

Stromaggregate, finanziert aus den Spendengeldern, konnten auf den Weg gebracht werden. Foto: privat

Rheine

Rheine. Wenn Oleksandr Karpov und Nadiia Senko erzählen, läuft es einem den Rücken kalt herunter, dem erfahrenen Journalisten zittert trotz aller Erfahrung beim Notieren ein wenig die Hand und der Klos im Hals scheint immer dicker zu werden.

Oleksandr und Nadiia sind aus der Ukraine geflüchtet, sie aus Kiew, er aus der Nähe von Saporischschja. Vor einigen Monaten kam Nadiia nach einer langen und gefährlichen Flucht mit ihrer zweijährigen Tochter nach Rheine. Oleksandr traf Anfang letzten Jahres mit Frau und zwei Kindern in Hauenhorst ein und fand Unterkunft bei einem Mitglied des Städtepartnerschaftsvereins. Inzwischen haben Familie Karpov und Frau Senko mit ihrer Tochter Wohnungen gefunden. Sie unterrichtet am Kopi ukrainische Kinder in Deutsch und fungierte beim Treffen als Dolmetscherin. Er, der gelernte Ingenieur, organisiert Hilfe für die Menschen in der Ukraine.

Beim Gespräch mit der Schatzmeisterin des Städtepartnerschaftsvereins, Ingrid Brauer, ging es allerdings nicht in erster Linie um die schrecklichen Erlebnisse, von denen nahezu alle Geflüchteten aus dem Kriegsgebiet berichteten, der Grund des Treffens war ein Hoffnungsschimmer, der alle Beteilig­ten verbindet.

Vor einigen Wochen hatte ein Mitarbeiter der „Saint Nicholas Clinic“ in Saporischschja seinen Freund Oleksandr kontaktiert und ihn gebeten, nach bestimmten Stromerzeugern zu suchen und wenn möglich, auch zu kaufen. Benötigt würden Aggregate, die für den Betrieb von sensibler Elektronik, zum Beispiel in medizinischen Geräten, geeignet sind. Oleksandr war auch in diesem Fall froh über die Unterstützung des Mitgliedes des Städtepartnerschaftsvereins, der spontan seine Hilfe anbot.

Gleichzeitig startete Karpov eine Spendenaktion unter befreundeten Ukraineflüchtlingen. So kamen rund 6.000 Dollar zusammen, also etwa 5.000 Euro. Damit waren die ersten zehn Aggregate finanziert. Durch eine großzügige Spende eines Mitgliedes und aus dem Spendentopf des Städtepartnerschaftsvereins konnten weitere 13 Geräte angeschafft werden. Die ersten drei Geräte sind inzwischen in Saporischschja eingetroffen und auch die restlichen 20 Aggregate wurden auf den Weg geschickt.

Das soll nicht die letzte Hilfe aus Rheine sein. Damit diese Hilfe fortgesetzt werden kann, bittet der Verein dringend um weitere Spenden auf das Konto des Städtepartnerschaftsvereins,  bei der Stadtsparkasse Rheine, Stichwort „Spendenaktion Ukraine“.


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