Rheine. Es wird herzlich eingeladen zu einem Chorkonzert im Jubiläumsjahr der Jakobi-Kirche. In diesem Jahr wird die das Kirchengebäude 150 Jahre alt und die Gemeinde feiert dies mit einer Konzertreihe. Das erste Konzert wird am 12. März (Sonntag) um 17 Uhr vom Jakobi-Vokalensemble unter Leitung von Lena Puschmann gestaltet.
Im Mittelpunkt des Konzertes steht die Aufführung der „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz. Das etwa 30-minütige Chorwerk ist eines der bedeutendsten Werke der deutschen Barockmusik und wird oft als Schütz‘ Meisterwerk betrachtet. Heinrich Schütz (1585-1672) lebte in einer bewegten Epoche, er hatte eine Zeit voller „Tod und Trübsal“ durchlebt: Der Dreißigjährige Krieg, die Menschen der Pest hilflos ausgeliefert, Krankheit, Hunger und Armut allgegenwärtig. Jung zu sterben war daher eher die Regel als die Ausnahme. So wundert es wenig, dass Tod und Trauer, aber auch Trost und Hoffnung im Ewigen Leben zentrale Themen in Schütz‘ Kompositionen sind.
Die „Musikalischen Exequien“ schrieb Schütz 1636, mitten im Krieg, für einen Lebenden: Heinrich Posthumus Reuß, Herr von Gera, Greiz und Lobenstein. Dieser gab bei Schütz eine „Begräbnismusik“ in Auftrag. Der literarisch und musikalisch gebildete Reuß hatte Texte und Ablauf der eigenen Beerdigung bereits zu seinen Lebzeiten nicht nur aufs genaueste festgelegt, sondern auch auf den Außenseiten seines Sarges anbringen lassen. Diese Bibeltexte und (damals bekannte) Liedstrophen werden von Schütz kunstvoll in Töne gesetzt.
Ergänzt wird das Programm durch italienische Orgelmusik der Zeit, interpretiert von Christian Schauerte. Lassen sie sich einladen auf eine musikalische Reise in die Barockzeit.
Der Eintritt ist frei.