jfd-Podcast zu Alltagsrassismus

Im geschützten Rahmen eines Podcasts beschäftigten sich die Jugendlichen mit Rassismus und sprachen über ihre Erfahrungen mit dem Thema. Foto: jfd

Rheine

Rheine/Kreis Steinfurt. Nicht erst seit dem Ukraine-Krieg und dem daraus resultierenden Flüchtlingsstrom gewinnt das Thema Rassismus wieder öffentliches Aufsehen. Das beobachten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugend- und Familiendienstes e. V. (jfd) in ihrer täglichen Arbeit mit Jugendlichen in verschiedenen Institutionen.

„Das hat uns auf die Idee gebracht, sich mithilfe eines Projekts näher damit zu beschäftigen“, erinnert sich Vera den Ouden, OGS-Leiterin an der Ludgerusschule, an die Anfänge.

„Trotz der zahlreichen Aufklärungskampagnen erkennen wir in unserer multikulturellen Gesellschaft noch immer rassistisches Gedankengut – egal in welcher Gesellschafts- oder Altersschicht“, fügt Teamleiterin Uta Schwarz hinzu. Bereits die Kleinsten seien ihrer Erfahrung nach mit so genanntem Alltagsrassismus konfrontiert. Die Idee von „Rassismus(s) gehört werden“ war geboren. Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans des Landes NRW.
Um die Zielgruppe Jugendliche dafür zu begeistern, wählten die beiden das Format Podcast. „Sprache ist ein starkes Instrument und der Podcast ist eine moderne Art der Sprachaufzeichnung, die Jugendliche anspricht“, benennt Uta Schwarz weitere Gründe. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten Rassismus mit eigenen Worten erklären.

Alle beteiligten Jugendlichen im Alter von acht bis 20 Jahren betonen, dass sie sich solidarisch zeigen würden mit unterschiedlichen Ideen, um Rassismus zu begegnen. „Deutlich wurde auch, dass Alltagsrassismus noch sehr häufig über die Hautfarbe als Ausgrenzungsmerkmal erfahren wird“, erläutert Vera den Ouden. Auch war es der Wunsch der Jugendlichen, nach Abschluss des Projekts noch mehr Raum für Gespräche und Aufklärung für solche Themen im Kontext mit verschiedenen Einrichtungen zu bekommen. „Es herrscht aber auch ein großes Gefühl der Ohnmacht, wenn es in der Realität darum geht, tatsächlich aktiv zu werden“, meint Uta Schwarz. Die jungen Leute fragten sich, was man sich zutraut, wie man eingreifen könne und was man im schlimmsten Fall befürchten müsse, zählt sie die Gründe auf.

Herausgekommen ist mit Unterstützung eines professionellen Medienmonteurs ein Podcast mit vier Folgen, die je nach Anzahl der Teilnehmenden zwischen 20 und 30 Minuten lang sind. Zu hören sind sie auf dem Youtube-Kanal des jfd unter https://youtu.be/oXC_tXXY6FU (Folge 1).


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