Wie werden Flüchtlinge zu Mitbürgern?

Das Bild zeigt (v.l.) Adrie Tiemann, Martin Velten, Dr. Peter Lüttmann, Raimund Gausmann und Wiebke Gehrke im Spitzengespräch. Foto: Stadtpressestelle Rheine

Rheine

Rheine. „Wie werden Flüchtlinge zu Mitbürgern?“ – diese Frage beschäftigt nicht nur die Stadt Rheine intensiv. Zum interkommunalen Fachaustausch waren daher aktuell Martin Velten, Beigeordneter, und Adrie Tiemann, Projektverantwortlicher, aus Rheines niederländischer Partnerstadt Borne ins Rathaus gekommen.

Bürgermeister Dr. Peter Lüttmann erläuterte gemeinsam mit Raimund Gausmann, Beigeordneter Bildung, Jugend, Familie und Soziales, und Wiebke Gehrke, Leiterin der Fachstelle Migration und Integration, die Situation in Rheine – angefangen von der möglichst dezentralen Unterbringung bis hin zu den Stadtteilbüros der Fachstelle Migration und Integration. Im Gespräch wurde deutlich, dass Flüchtlinge in den Niederlanden meist für mindes­tens ein halbes Jahr in zentralen Aufnahmeeinrichtungen verbleiben, bevor deren Status geklärt ist und eine Zuweisung an die Kommunen erfolgt. In Borne gebe es eine zentrale Unterbringungseinrichtung mit 350 Menschen, die in einem ehemaligen Kloster untergebracht seien. Die Situation und die lange Verweildauer seien für die Menschen bisweilen nicht einfach, erläuterten die Vertreter der 22.000 Einwohner starken Gemeinde Borne. Man rechnet dort für das laufende Jahr damit, rund 50 bis 100 Flüchtlinge unterbringen zu müssen.

Im Anschluss an das Spitzengespräch im Rathaus gab es für die Vertreter aus Borne noch die Möglichkeit, die neue Sammelunterkunft für Flüchtlinge an der Osnabrücker Straße zu besichtigen. Ulrike Lompa und Khalihlana Razgui als zuständige Sozialarbeiter zeigten den Gästen die Räumlichkeiten, die Platz für zirka 60 Flüchtlinge bieten. Da derzeit keine Zuweisungen von Flüchtlingen erfolgen, ist die Wohnunterkunft noch leer. Neben Einzel- und Doppelzimmern gibt es dort Gemeinschaftsküchen mit entsprechenden Aufenthaltsbereichen.

Die Gäste aus Borne zeigten sich beeindruckt von den Räumen, die früher gewerblich genutzt wurden. Die Stadt Rheine beabsichtigt, die Sammelunterkunft befris­tet zu nutzen; Bewohner sollen dort im Idealfall maximal drei Monate wohnen. Den Besuch rundete ein Besuch im Stadtteilbüro der Fachstelle an der Humboldtstraße 183 ab. Dort finden Zuwanderer wie Einheimische Rat und Hilfestellung. Regelmäßig stattfindende Deutschkurse sind ein wesentlicher Bestandteil des Angebots des Stadtteilbüros.


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