Drogenberatungsstelle veranstaltet Gedenkfrühstück

Das Bild zeigt (v.l.) Joachim Jüngst (Leiter der Beratungsstelle) und Bernard Garling (Mitarbeiter des Drogenkontaktladens „Café Relax“). Foto: Drogenberatungsstelle

Rheine

Rheine. Seit vielen Jahren wird am 21. Juli bundesweit der „Nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige“ begangen.

Das ist Anlass genug für die Jugend- und Drogenberatung, Aktion Selbsthilfe e.V. Rheine, das Problem „Drogentod“ erneut ins Bewusstsein zu rufen. Denn leider ist seit dem Jahr 2013 bundesweit eine deutliche Zunahme der Drogentoten im Vergleich zu den rückläufigen Zahlen in den Jahren zuvor zu verzeichnen.

Auch in Rheine und Umgebung sind einige Konsumenten an den direkten, aber auch indirekten Folgen des langjährigen Konsums verstorben. „Allein in den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben wir sechs Todesfälle zu beklagen gehabt“, so Joachim Jüngst, Leiter der Drogenberatung Aktion Selbsthilfe e.V. in Rheine. „Hier war vor allem der Mischkonsum verschiedener Substanzen Ursache für die Todesfälle“, so Jüngst weiter.
Die Bemühungen der Drogenberatung Rheine basieren seit vielen Jahren darauf, frühzeitig ein differenziertes Hilfeangebot zu machen.

Angebote der Drogenberatung sind unter anderem die Beratung für Betroffene und Angehörige, ambulante Behandlung, psychosoziale Betreuung Substituierter, Betreutes Wohnen, Suchtvorbeugung, betriebliche Suchtberatung, aufsuchende Hilfen und niedrigschwellige Kontaktladenarbeit. Zum anderen bemüht sich die Drogenhilfe aber auch, Hilfen und Beratung bei einem möglichst risikoarmen Gebrauch von Drogenkonsum anzubieten. Sei es durch die Bereitstellung eines Spritzenautomatens und den kostenlosen Spritzentausch (Alt gegen Neu) zur Verhinderung von schwerwiegenden Infektionskrankheiten oder durch die Aufklärung von Betroffenen über den sicheren Gebrauch (und den Nichtgebrauch) von Substanzen. Zudem unterstützt die Beratungsstelle bei Bedarf die schnelle Vermittlung zu ärztlichen Behandlungen im Notfall.

Der 21. Juli als „Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige“ wurde vom Landesverband der Eltern und Angehörigen für humane und akzeptierende Drogenarbeit NRW e.V. ini­tiiert. Der Tag soll neben Trauer und Mahnung auch das Bewusstsein wecken, dass drogenabhängige Menschen und deren Familien und Freunde „mitten unter uns“ leben.

Die Beratungsstelle Rheine bietet an diesem Tag verschiedene Aktionen an und veranstaltet daher morgen (21. Juli) zum Beispiel ein Gedenkfrühstück für alle, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Dieses findet in der Zeit von 10 bis 13 Uhr an der Thiemauer 42 in Rheine statt. Von 13.30 bis 16 Uhr wird ein Info- und Gedenkstand an der Einkaufsstraße in der Innenstadt von Rheine aufgestellt.


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