Unter uns die Stille

Julia Bremer (r.) spielt Susanne Miethe (l.), das Mädchen, das vom Reitunterricht kam und wohl nur unverletzt blieb, weil sie kurz vor der Detonation ihren Reithelm aufgesetzt hatte. Björn Benett Gotsche stellt einen der drei Menschen dar, die 1978 ums Leben kamen. Fotos: Schulte Renger

Rheine

Rheine (isr). Beeindrucktes Schweigen und dann Standing Ovations: Die Premiere des Filmes „Unter uns die Stille“ über das Rheiner Bombenunglück 1978 am vergangenen Mittwoch – dem 39. Jahrestag der Blindgängerdetonation – in der Stadthalle kann man nur als „gelungen“ bezeichnen.

Ab sofort ist der Film im Cinetech zu sehen. Was Detlef Muckel mit seinem Team geschaffen hat, ist die Dokumentation eines Stückes Rheiner Zeitgeschichte, gepaart mit Einblicken in die auch heute noch wichtigen Aufgaben des Kampfmittelräumdienstes.

„Ja, genau so war das damals!“, erzählt Susanne Miethe, die an jenem 26. April 1978 vom Reitunterricht kam und sich Sekunden vor dem Unglück ihren Helm aufsetzte – was sie vermutlich vor schlimmen Verletzungen bewahrt hat. Im Film wird sie dargestellt von Julia Bremer, einer zwölfjährigen Nachwuchsschauspielerin aus Greetsiel, die ziemlich überwältigt war von ihrer ersten Filmpremiere:

„Ich bin immer noch geflasht!“. Auch Frank Montenbruck (bekannt aus Stromberg) zeigte sich beeindruckt: „Wirklich gut gemacht. Sehr eindringlich.“ Genau das dachte wohl auch das restliche Publikum, denn es gab frenetischen Applaus, als der Film endete und alle Mitwirkenden auf die Bühne traten.

Frank Montenbruck (r.) spielt einen Mitarbeiter des Bauamtes, Aterus Kaminski (l.) seinen Kollegen.

Ganz besonders beeindruckend sind vor allem die Augenzeugenberichte, die immer wieder zwischen die Spielfilmszenen eingestreut wurden. Wer sich selbst ein Bild von diesem Werk machen möchte, kann eine der drei Aufführungen des Films, die pro Tag noch bis mindestens 10. Mai im Cinetech an der Surenburgstraße gezeigt werden, besuchen.


Anzeige