Grünen-Vorsitzender Dieter Libutzki beim Ortstermin

Gespräch zur Person des Vorsitzenden und zur Steinfurter Grünenpolitik: (v.l.) Dr. Peter Krevert (KulturForumSteinfurt) und Dieter Libutzki. Foto: Rainer Nix

Steinfurt

Steinfurt. „Wer Mehrheiten sucht, darf keine Feinde haben“, sagt Dieter Libutzki, Vorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen im Ortsverband Steinfurt. Es ist ihm wichtig, den Dialog mit allen Ratsfraktionen zu führen, da haben besondere Sympathien oder Antipathien gar nichts zu suchen. Innerhalb des Rates sieht der Vorsitzende die Grünen in der Rolle der Opposition.



Libutzki war Gast des aktuellen „Ortstermins“, eine Veranstaltungsreihe, die das KulturForumSteinfurt und die Werbegemeinschaft Burgsteinfurt präsentieren. „Steinfurt – unsere Politiker“ ist die 21. Staffel überschrieben. Zu Wort kommen die Vorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Parteien. Dr. Peter Krevert moderierte, Gastgeber war diesmal Sebastian Buck in den Räumen der Schülernachhilfe.

Der heute 54-jährige Libutzki ist seit drei Jahren Mitglied der Grünen, seit zwei Jahren als Vorsitzender. Seine Motivation begründet er mit „allgemeinem Politikinteresse“. Sich selbst bezeichnet er als „Hobbypolitiker“, der sich über’s Jahr gesehen rund drei Stunden wöchentlich engagiert. Vor seiner Mitgliedschaft war Libutzki bereits viele Jahre als sachkundiger Bürger aktiv.

Die Grünen-Partei zählt zurzeit um die 28 Mitglieder. Die Altersstruktur bewegt sich um einen 50er Durchschnitt. Positiv bewertet Libutzki, dass unter den Neuzugängen auch jüngere Leute zu finden sind. Insgesamt stagniert die Mitgliederentwicklung jedoch. In Sachen Werbestrategien wurden bereits gezielt Jungwähler angeschrieben und Flyer verteilt, doch der Erfolg war eher mäßig.

„Wir möchten vermitteln, Demokratie zu leben, vor Ort etwas zu verändern und dazu in einen Dialog mit der Verwaltung zu treten“, sagt Libutzki. So machen sich die Grünen Gedanken um Details wie zum Beispiel den Umgang mit Müll, ob es richtig war, die Anzahl der Mülleimer in der Stadt zu reduzieren und vieles mehr.

Der Vorsitzende selbst betätigt sich als Ratsmitglied vor allem auch in den Bereichen Wirtschafts- und Bauausschuss. Darüber hinaus ist ihm daran gelegen, die Arbeit der Grünen mit Aktionen wie Marktständen, informativen Fahrradtouren etwa zur Bio-gasanlage oder zu den Caritaswerkstätten, Kinotagen und Bouleturnieren zu intensivieren und öffentlich zu machen. „Wir präsentieren uns, sind da und jeder kann mitmachen“, betont Libutzki.

Die Bürgermeisterin schätzt der Grünen-Vorsitzende: „Ich habe auf jeden Fall Respekt vor ihrer Arbeit“, betont er. Bei den nächsten Wahlen will die Grünen-Partei keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen.
Für die Zukunft wünscht sich Libutzki unter anderem, dass die weitere Gestaltung des Areals „Websäle“ in Borg-horst planerisch vernünftig umgesetzt wird und viele Grünflächen entstehen. Bei der Gestaltung des Bereiches der alten Tabakfabrik Rotmann in Burgsteinfurt ist er froh, dass „nicht alles so monströs wird wie ursprünglich angedacht“.

Die Landes- und Bundespolitik wird kritisch betrachtet. Wie soll Deutschland die Emissionswerte je in den Griff bekommen, wenn Kohlekraftwerke weiter endlos befeuert und Windkraftprojekte gestoppt werden?

Die spannende Frage, welche drei Dinge der Vorsitzende für vier Wochen mit auf eine einsame Insel nehmen würde, beantwortete er naturverbunden: „Ein Zelt, eine Angel und Feuersteine.“


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