Das Krankenhaus hat neues Gesicht

Maurice Mehler (rechts) empfängt im Eingangsbereich des Steinfurter Krankenhauses jeden, der ins Krankenhaus möchte. Er erklärt Birgül Selen den Umgang mit dem Mund-Nasenschutz. Foto: ukm-mhs/scho

Steinfurt

Steinfurt (ukm-mhs/scho). Neben ihren eigentlichen Aufgaben als Geschäftsführer und Chefarzt für Notfallmedizin gehören die beiden seit vier Wochen gemeinsam dem Corona-Krisenstab des Krankenhauses an. In dem Gremium arbeiten Experten aus unterschiedlichen Bereichen des Marienhospitals. Dr. Eichler führt den Kriseneinsatz im Krankenhaus.

Er sagt: „Wir haben sehr früh die ersten Maßnahmen vorbereitet, um auf der einen Seite den Regelbetrieb sicherzustellen und auf der anderen Seite das Therapieangebot für die Corona-Patienten bedarfsorientiert auszubauen.“

Der Krisenstab unter Leitung von Dirk Schmedding hat nicht nur die Ressourcen des Krankenhauses, wie zum Beispiel Personal, medizinische Geräte und Verbrauchsmaterial im Blick. Er beschließt auch die Überarbeitung von gewohnten Arbeitsabläufen, an denen wegen der hohen Ansteckungsgefahr nicht mehr festgehalten werden kann. „Ständig können sich Faktoren ändern und neue Entscheidungen fordern“, stellt Dirk Schmedding fest.
Das Krankenhaus hat seit zwei Wochen ein neues Gesicht. Flatterbänder versperren die vielen Eingänge. Der Kreis Steinfurt hat im Innenhof ein Diagnosezentrum eingerichtet. Auch die Wege für die Rettungsdienste haben sich geändert. Sie bringen Patienten mit Corona-Verdacht auf direktem Weg auf eine eigens eingerichtete Isolierstation. „In kürzester Zeit haben wir Bereiche eingerichtet, die speziell auf die Behandlung dieser Patienten eingestellt sind“, erläutert Dirk Schmedding. Die Intensivstation hat das Angebot an Beatmungsplätzen ausgebaut. Derzeit wird geprüft, wie noch weitere Plätze mit Beatmungsgeräten ausgestattet werden können. Homeoffice ist nun auch für Angestellte der Verwaltung kein Fremdwort mehr.

Sehr gute Zusammenarbeit

Schmedding sagt: „Das Zusammenspiel der Mitarbeiter funktioniert gut und die Einsatzbereitschaft ist groß. Dafür bin ich allen sehr dankbar.“

Nur noch über den Haupteingang gelangt man in das Krankenhaus. An einem eigens eingerichteten Arbeitsplatz wird jeder, der in das Gebäude kommen möchte, zu seiner Gesundheit befragt. Die Mitarbeiter können auch Fieber messen. Bei Vorliegen der Symptome, die auf das Corona-Virus hindeuten, wird die betroffene Person umgehend von einem Mitarbeiter der Notaufnahme in einen speziellen Behandlungsraum gebracht. „Damit stellen wir sicher, dass die Behandlungspfade für potentiell Corona-Erkrankte strikt von den Behandlungspfaden für andere Patienten getrennt werden“, erläutert Eichler.

Wegen der Besuchsbeschränkungen geben Angehörige für Patienten des Krankenhauses am Haupteingang Taschen mit Kleidung oder anderen Gegenständen ab. Das Stationspersonal kümmert sich darum, dass die Taschen an die Patienten weitergegeben werden. Manches Mal helfen sie auch dabei, die Bekleidung in den Schränken unterzubringen. Selbstverständlich funktioniert dieser Weg für Schmutzwäsche auch andersherum. „Wir sind darum bemüht, unseren Patienten neben der pflegerischen und medizinischen Versorgung einen angenehmen Aufenthalt im Krankenhaus zu ermöglichen“, sagt Schmedding.

Doch auch er weiß, wie schwer es sein kann, wenn die Kontaktmöglichkeiten zur Familie und zu Freunden eingeschränkt sind. Um die Besuchseinschränkungen aufzufangen, wurden für die Patienten Fernsehen, Telefon und Internetzugang freigeschaltet. Er freut sich über die Kreativität der Angehörigen mit den Kranken in Kontakt zu bleiben. Dazu gehören Grußkarten, Fotos und gemalte Bilder.


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