Goldschmiede Bülter schließt

Werner und Elisabeth Bülter geben am Ende des Jahres ihr Geschäft in der Münsterstraße auf. Foto: WN / Bettina Laerbusch

Steinfurt

Borghorst (bl). Werner Bülter versucht nicht, seine Gefühle zu verbergen. „Mir fällt das ganz schön schwer“, sagt er. „Ich habe das lange verdrängt.“ Doch irgendwann müsse man einen Zeitpunkt finden, das Geschäft zu schließen, das er seit 1990 zusammen mit seiner Schwester Elisabeth führt.

Mehr als ein halbes Jahrhundert hat der 67-Jährige in der gleichnamigen Goldschmiede in Borghorst gearbeitet. 1990 übernahmen die Geschwister – beide sind Goldschmiedemeister – das Juweliergeschäft an der Münsterstraße von ihren Eltern. Sie geben, betonen beide, aus Altersgründen auf. Die Kinder hätten andere Wege eingeschlagen.

1948 fing alles an: Werner Bülter senior verkaufte seine Kreationen als Goldschmied in einem Hinterzimmer der Bäckerei seines Bruders, die in einem Gebäude neben dem heutigen Rathaus untergebracht war. „Er wollte eigentlich Gärtner werden“, erzählt Elisabeth Bülter. Doch vor dem Krieg habe er in diesem Bereich keine Lehrstelle gefunden. Als Goldschmied indes konnte sich der Vater ausbilden lassen.

Nach dem Verkauf in der Bäckerei mietete der Vater zusammen mit seiner Frau Margaretha ein kleines Ladenlokal an der Emsdettener Straße und hatte sehr bald Erfolg. 1960 baute die Familie das heutige Haus mit größerem Ladenlokal am Standort Münsterstraße 3. Nach dem Tod von Werner Bülter senior übernahm zunächst seine Frau die Geschäfte und übergab dann an ihre Kinder.

Am heutigen Samstag (30. Oktober) startet der Räumungsverkauf; Ende des Jahres wird das Geschäft geschlossen. Die Werkstatt läuft routiniert bis zum Schluss weiter. „Damit ist gesichert, dass auch Weihnachtsgeschenke, zum Beispiel Ringe, noch zuverlässig bis Silvester angepasst werden können.“


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