Borghorst. Peter Lohmann fährt jedes Jahr wenigstens einmal ins Erzgebirge. Seiffen und Umgebung ist für den Borghorster Anlaufstation Nummer eins. Seiffen? Bei den Freunden von Nussknackern, Räuchermännchen und Weihnachtspyramiden macht es jetzt klick.
Lohmann fährt seit Jahrzehnten. Dementsprechend groß und exklusiv ist seine Sammlung, die er inzwischen sein Eigen nennen kann. Darunter echte Raritäten noch aus alten DDR-Zeiten.
Ob die alte Holzspielzeugtradition aber die nächsten Generationen übersteht? Peter Lohmann hat da so seine Zweifel. „Die großen Betriebe hatten früher an die 200 Mitarbeiter, heute sind es noch 80“, weiß der Erzgebirge-Experte. Aber gerade auch die kleinen Familienunternehmen, die sterben langsam, aber sicher aus. „Massenware, die gibt es natürlich noch“, bedauert Lohmann.
Gründe für den Strukturwandel gibt es viele: „Kaum jemand will diesen Beruf noch erlernen.“ Bürojobs seien attraktiver. Im Augenblick wird es zudem immer schwieriger, an das hochwertige Material zu kommen.
Er hat vor einigen Jahren sein Hobby zum Beruf gemacht und verkauft die selbst importierten Schmuckstücke gerade in der Vorweihnachtszeit. „Hier im Münsterland gibt es immer mehr Freunde der Erzgebirge-Kunst“, freut sich der Borghorster Unternehmer. Die kommen entweder selbst vorbei oder stellen den Kontakt über die sozialen Netzwerke her.
Bei den Holzfiguren sind die weltweit bekannten Nussknacker und Räuchermännchen natürlich nach wie vor der Renner. Mittlerweile reagieren die Seiffener aber auch auf aktuelle Entwicklungen. Beispiel: Seit der Corona-Pandemie hat Peter Lohmann das Modell Virologe Drosten im Angebot, was natürlich gerade bei Ärzten sehr beliebt ist.
Der Ausstellungsraum von Peter Lohmann, die Katakombe, ist bis zum 23. Dezember an der Bleichereistraße 20 von montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, an den Adventssonntagen von 13 bis 18 Uhr.
