Dorothee Valk aus Steinfurt gibt Leitung der EFL-Beratungsstelle ab

Abschied: Dorothee Valk aus Steinfurt gibt die Leitung der EFL-Beratungsstelle in Rheine ab und geht in den Ruhestand. Ihre nächsten Ziele: der Pilgerweg nach Santiago de Compostela und eine Fortbildung in „Waldbaden“. Foto: Bischöfliche Pressestelle

Steinfurt

Steinfurt/Rheine. Dorothee Valk aus Steinfurt gibt Leitung der EFL-Beratungsstelle in Rheine ab und geht in den Ruhestand. Die Gesellschaft hat sich geändert.

Und das meint Dorothee Valk in diesem Fall positiv: „Die meisten Menschen sind anderen Lebensformen und -entwürfen gegenüber offener und toleranter als noch vor einigen Jahren. Lebensläufe lassen sich heute nicht mehr klassisch festlegen.“ Diese Erfahrung hat die 64-Jährige täglich gemacht. 20 Jahre hat sie in der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) des Bistums Münster gearbeitet, 16 Jahre davon in der Beratungsstelle in Rheine. Elf Jahre hat Dorothee Valk diese geleitet. Nun geht die Steinfurterin Ende Februar in den Ruhestand – und übergibt an Alexandra Klima, die lange schon zum Team gehört.

Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn Dorothee Valk an den 23. Februar denkt. Dann verabschiedet sich die studierte Germanistin und Erziehungswissenschaftlerin und EFL-Beraterin im kleinen Kreis von Weggefährten, Unterstützern und vor allem von den engagierten Kolleginnen: „Sie alle werden mir sicher fehlen.“ Und ebenso die Klientinnen und Klienten, die sich in persönlich schwierigen Situationen Hilfe und Begleitung wünschen und deshalb die Beratungsstelle aufsuchen, schreibt die Bischöfliche Pressestelle in einer Mitteilung zur Verabschiedung Valks.

Auch wenn vieles sich in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten gewandelt hat, die persönlichen Grundbedürfnisse seien geblieben, betont Dorothee Valk: „Menschen möchten in Verbundenheit leben, sie möchten sich verstanden wissen – und einen guten Platz in der Familie, im Freundeskreis und in der Arbeitswelt haben.“

Die Corona-Pandemie, aber auch die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten hätten eines gemeinsam: „Wir durchleben diese Krisen gemeinsam, jeder von uns ist davon betroffen“, sagt Dorothee Valk.

Unter den Kontaktbeschränkungen haben besonders junge und ältere Menschen gelitten – und vor allem Alleinlebende. Hingegen sei die Energiekrise oftmals für Familien ein Stressfaktor: „Die Zündschnur ist einfach kürzer, wenn immer wieder ans Lichtausschalten erinnert werden muss.“

Dass in den vergangenen drei Jahren zunehmend öfter auch junge Menschen das Angebot der EFL angenommen haben, freut sie: „Es ist schön zu merken, dass wir als Beratungsteam auch in dieser Altersgruppe akzeptiert sind.“
Die Arbeit in der EFL-Beratungsstelle war für die verheiratete Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kinder laut Pressemitteilung sinnstiftend: „Wenn Menschen in der Beratungsstelle ehrlich von sich und ihren Sorgen und Nöten erzählen, hat es mich immer berührt.“ Es sei auch faszinierend zu erleben, was Menschen alles verarbeiten können und wie viele kreative Möglichkeiten es gebe, Lösungen für schwierige Situationen zu entwickeln. Dies sei immer auch eine Bereicherung für ihr eigenes Leben gewesen: „Die Gespräche mit den Klienten sind nie nur eine Einbahnstraße, sondern leben vom gemeinsamen Ausprobieren neuer Sichtweisen, wobei es nicht um richtig oder falsch geht, sondern um sinnvoll und hilfreich.“
Auch wenn sie vieles vermissen werde, Valk ist voller Erwartung auf die gewonnene Zeit. Und dafür hat sie auch bereits einige Pläne: Zusammen mit ihrem Mann wird sie in einer Gruppe den Pilgerweg nach Santiago de Compostela gehen. Außerdem hat sie sich an der Akademie für gesundes Leben in Oberursel für eine Fortbildung in „Waldbaden“ angemeldet.

Diese Art der Entspannung hat die 64-Jährige für sich entdeckt: „Die schönen Wälder der Umgebung wie der Bentlager Wald und das Bagno werden mir dafür den natürlichen Raum bieten“, sagt Dorothee Valk.


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