Landwirtschaft heute

Zu Gast auf dem Hof Stoyke.Foto: privat

Steinfurt

Steinfurt. „Wie wichtig der persönliche Austausch ist, wurde wieder einmal deutlich“, konnten Udo Röllenblech, der 1. Vorsitzende der CDU Burgsteinfurt, und die Organisatoren Horst Stegemann und Hans Georg Guhle beim 1. Sommertermin feststellen.

Das Thema: „Landwirtschaft heute“, und so ging es mit dem Rad auf den Hof des Vorsitzenden des Landwirtschaftlichen Ortsvereins Burgsteinfurt, Henning Stoyke. Er informierte offen über die aktuellen Nöte der Landwirtschaft. Stoyke erklärte, dass es derzeit reichlich belastende Probleme für die Landwirte gibt. Der Preisverfall sowohl bei der Milch als auch beim Fleisch ist dramatisch. Um die Einnahmeverluste auszugleichen sind viele Landwirte gezwungen, die Produktion zu erhöhen. Das führt wiederum zu einem Überangebot und letztendlich zu einem weiteren Preisverfall.

Hier besteht die Gefahr, dass auf Dauer immer mehr kleinere Höfe die Landwirtschaft einstellen müssen. Dadurch kann es zu einem ungewünschten Strukturwandel kommen. Dazu tragen auch viele Vorgaben des Landes bei, die eigentlich genau das verhindern sollen. „Immer mehr Vorgaben schränken den Handlungsspielraum der Landwirte ein, die als Fachleute selbst wissen, wie sie mit ihren Ressourcen umgehen müssen, damit ihr Lebensunterhalt auf Dauer gesichert ist“, so der LOV-Ortsvorsitzende.

Hinzu kommen die widrigen Wetterlagen der letzten Wochen mit den Starkregenfällen, die den Ertrag der Felder erheblich reduzieren. Das zwingt oftmals dazu, noch mehr Futtermittel zuzukaufen, als ohnehin schon notwendig.
Aber auch mit Vorurteilen räumte Stoyke auf. Die Landwirte werden schnell als die Schuldigen bei Nitrat- und Antibiotikumnachweisen ausgemacht. Doch die Wahrheit ist, dass man gesunden Tieren kein Antibiotikum geben muss. Aber wenn Tiere krank sind, dann ist man verpflichtet, die Tiere nicht unnötig leiden zu lassen und beugt damit auch chronischen Krankheiten vor.

Zum Thema „Düngung“ informierte Henning Stoyke ebenso seine Gäste: „Würde man ganz auf Dünger verzichten, dann wäre fast nur noch Mais die Pflanzenart, die überhaupt noch Ertrag abwerfen würde. Ist der Dünger für eine Fruchtfolge ausgebracht, können allerdings so starke Regenfälle wie in den letzten Wochen dazu beitragen, dass dieser nicht von den Pflanzen aufgenommen werden kann, sondern mit dem Regen im Boden versickert.“
Stoyke erklärte auch, dass eine Überdüngung für die Landwirte keine Vorteile bringt, sondern ganz im Gegenteil. Deshalb achten diese ganz sehr genau darauf, die richtige Menge auszubringen: „Der Boden ist unser Kapital, aus dem wir unseren Lebensunterhalt gewinnen.“

Die CDU-Vertreter und Gäs­te konnten einen guten Einblick in den Betrieb eines landwirtschaftlichen Hofes und die Tierhaltung gewinnen. Zum Abschluss wurde dann noch mit frischer Milch angestoßen, bevor es auf den Heimweg ging.


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