Für Dich – für uns – gemeinsam für Steinfurt

Diese Jugendlichen sind schon aktiv – und sie hoffen auf viele Bewerbungen und noch mehr interessierte Mitstreiter. Foto: Simone Friedrichs

Steinfurt

Steinfurt (sf). Bürgemeisterin Claudia Bögel-Hoyer löst ein Wahlversprechen ein: Sie möchte, dass Jugendliche in der Politik und in den Ausschüssen ein Mitspracherecht bekommen. „Als Beirat, wie das auch die Senioren und die Menschen mit Behinderung haben.“

„Was euch bewegt, kann ich mit meinen 55 Lenzen ja gar nicht überblicken“, so die Bürgermeisterin. Erster Schritt in diese Richtung war ein Treffen mit den Jugendlichen im vergangenen Jahr auf dem Spielplatz Sandstiege in
Borghorst. Daraus entstand bereits eine Art Gremium aus etwa 13 Jugendlichen, die jetzt mit Unterstützung des Stadtjugendrings ein Konzept für den 1. Steinfurter Jugendbeirat entwickelt haben. „In der vergangenen Woche haben wir 3.676 Flyer und Bewerbungsbögen eingetütet und versandt“, erklärt Lukas (17) aus Borghorst. Der Flyer informiert alle Jugendlichen von zwölf bis 21 Jahren über die Termine zur Wahl des Jugendbeirates und gibt weitere Infos.
Bis zum 23. Oktober können sich alle Jugendlichen aus Steinfurt als Kandidat bewerben. Vorher gibt es noch einige Workshops, die dabei helfen können, sich für eine Kandidatur zu entscheiden.

„Wir hoffen, dass wir es noch einigen Jugendlichen schmackhaft machen können, sich aktiv an der Politik und an Entscheidungen in Steinfurt zu beteiligen. Viele von uns fragen sich häufig, welche Entscheidungen von wem und warum getroffen werden“, sagt Lukas. Darum wird jetzt gewählt. Dazu müssen aber erst einmal Kandidaten her. Für eine Kandidatur können sich die Jugendlichen jetzt bewerben, bis zum 23. Oktober. Dann wird gewählt. Der Beirat wird sich aus 16 Mitgliedern zusammensetzen – acht für jeden Ortsteil. „Bislang haben wir leider nur zwei Mitstreiter aus Burgsteinfurt dabei“, bedauern die Jugendlichen, die sich seit April mit dem Konzept beschäftigen. Das wünschen sie sich auf jeden Fall anders.

Die Themen, die schon jetzt auf der Agenda stehen, sind das Freibad in Burgsteinfurt, ein Ort zu Feiern und Tanzen (wie halt ehemals das Memphis) oder einen Treffpunkt, wo Jugendliche auch nach 20 Uhr noch verweilen dürfen. „Überall wird gebaut, für Senioren zum Beispiel. Für Jugendliche passiert zu wenig“, sagen die Kids.

Am 2. und 9. November haben die Kandidaten die Möglichkeit, sich in der Soccerworld und im Kino zu präsentieren. Schon in der kommenden Woche werden interessante Workshops angeboten, um einen Einblick zu bekommen in Themen wie Wahlkampf, Politik, Rhetorik und Moderation. „Der Altersdurchschnitt im Rat und in den Ausschüssen spricht für sich. Da müssen endlich mal Jugendliche integriert werden. Denn nur wenn sich junge Menschen hier wohlfühlen, dann bleiben sie auch, und die Stadt kann sich entwickeln.“

Davor, dass ihnen die Politiker nicht zuhören könnten, haben die Jugendlichen keine Angst. Vielmehr befürchten sie, dass sie von Seiten ihrer Altersgenossen nicht genug Unterstützung bekommen. Also wird jetzt kräftig die Werbetrommel gerührt: In den Medien, im Internet oder mit einem Youtube-Channel.


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