Philippinische Gäste schulen Ochtruper

Haupt- und Ehrenamtliche aus Ochtrup haben zusammen mit Teams aus Beckum und Kamp-Lintfort sowie Teilnehmern aus dem Bistum Aachen und dem Erzbistum Köln zum Thema „Partizipative Leitung in großen Pfarreien“ gearbeitet. Foto: Bischöfliche Pressestelle/Donatus Beisenkötter

Steinfurt

Ochtrup (pbm/acl/gun). „Welche Leitungsform ist für unsere Pfarrei die beste?“ Vor allem große Pfarreien stehen vor dieser Frage.

Ideen und Impulse, wie alle Engagierten beteiligt werden können – in der Fachsprache „partizipative Leitung“ genannt – haben jetzt Haupt- und Ehrenamtliche aus der Ochtruper Pfarrei St. Lambertus erhalten. Zusammen mit Teams aus St. Josef, Kamp-Lintfort, und St. Franziskus, Beckum, sowie aus dem Bistum Aachen und dem Erzbistum Köln nahmen sie an einem Training zum Thema „Partizipative Leitung in großen Pfarreien“ in Bensberg teil.

Auf Einladung des internationalen katholischen Hilfswerks „Missio“ berichteten Father Mark Lesage, Dr. Estella Padilla und Aleli Gutierrez vom philippinischen Pas­toralinstitut Bukal ng Tipan in Manila von ihren Erfahrungen aus den Ortskirchen des Inselstaats. Seit vielen Jahren führt das Team des Pas­toralinstituts weltweit Kurse zum Thema partizipative Kirchenentwicklung durch. Zum diesjährigen Monat der Weltmission, dessen Schwerpunktland die Philippinen sind, hatte „Missio“ die drei Gäste nach Deutschland eingeladen.

„Leitung bedeutet, das Potenzial der anderen anzunehmen und Verantwortung abzugeben“, fasste Michael Tombült, Pfarreiratsvorsitzender von St. Lambertus, die Ergebnisse des Workshops für sich zusammen. Beeindruckt zeigte sich Tombült aber auch von der Spiritualität der Gäste. Gerne möchte er einiges davon in Ochtrup umsetzen. Den Hintergrund des Workshops erläuterte Donatus Beisenkötter von der Abteilung Allgemeine Seelsorge im Bistum Münster: „Bei der Umsetzung der Pastoralpläne haben wir festgestellt, welche die entscheidenden Themen sind, die Frage nach der Leitung gehört dazu.“

Anhand der biblischen Emmaus-Erzählung mit den vier Phasen „entdecken“, „engagieren“, „befähigen“ und „entwickeln“ erklärten die philippinischen Gäste den Teilnehmern Schritt für Schritt, wie eine partizipative Leitung gelingen kann. „Solange wir Kirche als Pyramide denken, werden wir es nicht schaffen, eine Beteiligung auf Augenhöhe zu erreichen“, sagte Beisenkötter. Um den Denkprozess von einem einzelnen Leiter zu einer gemeinsamen Leitung in Gang zu setzen, bedürfe es einer frühen Beteiligung möglichst vieler. Außerdem müsse es einen ständigen Austausch untereinander geben: „Nur so wird Leitung zu einem Dienst an einer gemeinsamen Vision.“

In Kleingruppen dachten die Teilnehmer diese Anregungen auf Gemeindeebene weiter und machten dabei die Erfahrung, wie eine Glaubensgeschichte – in diesem Fall die Emmaus-Erzählung – helfen kann, die Realität vor Ort zu bearbeiten. Mit Blick auf den Pastoralplan wollen die Haupt- und Ehrenamtlichen nun gestärkt weitere Schritte in Richtung einer partizipativen Leitung gehen.


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