Alle packen an

Die Luftsportgemeinschaft zeigte dem Landrat stolz die Werkhalle und das Segelfluggelände.Foto: privat

Steinfurt

Steinfurt. Landrat Dr. Klaus Effing, seines Zeichens Landrat des Kreises Steinfurt, besuchte nun die Luftsportgemeinschaft Steinfurt e.V. auf dem Segelfluggelände Borghorst-Füchten, um sich über die Aktivitäten des Vereins zu informieren. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der generationsübergreifenden Zusammenarbeit. Die ist für den Verein auch besonders wichtig, denn Jung und Alt müssen gemeinsam anpacken, um Gelände und Flugzeuge betriebsbereit zu erhalten.

Nirgendwo wird das zurzeit so deutlich wie in der Werkstatt der LSG, wo der weithin bekannte blau-gelbe Motorsegler D-KITY derzeit grundüberholt wird. Das bedeutet, dass die Techniker des Vereins das Flugzeug bis auf die letzte Schraube auseinandernehmen. Etwa zwei Jahre dauert das in diesem Fall, und danach ist die D-KITY wieder im Neuzustand, auch wenn sie schon vor 42 Jahren die Werkhallen des Herstellers Schleicher verlassen hat.

Während seines Rundgangs durch die Flugzeughalle und über den Platz erfuhr Dr. Effing viel darüber, welcher Aufwand hinter dem Luftsport steckt. So muss die LSG derzeit aufgrund von Änderungen im Luftrecht sämtliche Funkgeräte in den Flugzeugen und am Boden durch neue ersetzen. Ein Vorgang, der locker einen fünfstelligen Betrag verschlingt, ohne dass dadurch ein erkennbarer Mehrwert für den Verein entsteht.
Sämtliche Ausgaben der LSG, auch die Pacht für das 9,4 Hektar große Gelände, werden quasi ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden bestritten. Ein Grund mehr, möglichst viele Tätigkeiten in Eigenleistung und nicht teuer durch externe Firmen zu erledigen. Auf diese Weise kamen von April 2015 bis März 2016 über 3.500 Arbeitsstunden der Mitglieder zusammen. Apropos Mitglieder: von derzeit 78 Aktiven sind 32 jünger als 25 Jahre. Diese recht große Jugendgruppe ist mittlerweile für einen Luftsportverein relativ selten geworden und zeigt, welchen Stellenwert die Jugendarbeit hat. Stolz sind die Borghors­ter Flieger auch darauf, dass aus ihrer Mitte eine große Zahl von Verkehrspiloten und Luftfahrtingenieuren hervorgegangen ist.

Da verwundert es nicht, dass Dr. Effing in einem abschließenden Statement die Anstrengungen des Vereins als absolut förderungswürdig beschrieben hat. Einziger Wermutstropfen während des Besuchs: Die Wetterbedingungen ließen keinen Rundflug mit dem Landrat zu, denn tiefhängende Wolken und Dunst machten ein Erreichen der Sicherheitsmindesthöhe von 150 Meter über Grund unmöglich. Aber auch hier gilt, dass aufgeschoben nicht aufgehoben bedeutet.


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