Ochtrup. Am 2. April (Sonntag) um 17 Uhr erklingt in der St. Marienkirche in Ochtrup die Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Aufgeführt wird das große Werk durch den Chor „fEinklang“ des Musikschulzweckverbands Ochtrup, Neuenkirchen, Wettringen und Metelen.
Als Solisten konnten Friederike Weritz (Sopran), Sonja Boskou (Alt), Timo Rößner (Tenor), Janno Scheller (Bass) und Christoph Biermann (Bass, Christusworte) gewonnen werden. Chor und Solisten werden von einem Projektorchester begleitet. Die Leitung liegt in den Händen von Sabine Klups-Baller.
Neben der Matthäuspassion ist die Johannespassion die einzige vollständig erhaltene Passion von Johann Sebastian Bach. Uraufgeführt wurde das Werk Karfreitag 1724 in der Leipziger Nicolaikirche: Erst 1723 war Bach mit seiner Familie von Köthen nach Leipzig umgezogen und hatte sein Amt als Thomaskantor und Musikdirektor an den Leipziger Hauptkirchen angetreten. Man setzte große Hoffnungen auf den Musiker, dass er dem musikalischen Leben Leipzigs neuen Glanz verleihen möge. In seinem ersten Dienstjahr bewältigte Bach ein gewaltiges Arbeitspensum: Er komponierte wöchentlich neue Kantaten, das Magnificat und eben die erste Fassung der Johannespassion, die er mehrfach bearbeitet, um sie aktuellen Begebenheiten anzupassen. Textliche Grundlage des Werkes sind die Kapitel 18 und 19 des Johannes-Evangeliums. Choräle, frei hinzu gedichtete Texte und zwei Entlehnungen aus dem Matthäus-Evangelium ergänzen und kommentieren den neutestamentlichen Bibeltext.
Kerngedanken des Evangeliums
Da Johann Sebastian Bach nicht nur ein genialer Musiker, sondern auch ein versierter Theologe war, kannte er die Kerngedanken des Johannes Evangeliums. In seiner Musik finden sie an vielen Stellen ihren Ausdruck. In das Zentrum seiner Passionsvertonung setzt Bach darum den Choral „Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, muss uns die Freiheit kommen“. Rund um diesen Choral gruppieren sich symmetrisch die großen Chorsätze. Es geht Bach darum, zu zeigen, dass in Christi Kreuzestod die Freiheit der Christen grundgelegt ist. Es war für alle fEinklänger in den letzten Monaten eine große Herausforderung, diese theologische Heilsaussage der Texte und auch der Musik zu verstehen und sie in die Interpretation des großen Werkes einfließen zu lassen.
Karten zum Vorverkaufspreis von 15 Euro sind bei der Buchhandlung Steffers, im Büro des Musikschulzweckverbands und bei allen Chormitgliedern erhältlich. An der Abendkasse kosten die Karten 18 Euro. Für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei.
