12. Hospizabend

Das Foto zeigt die Referentin des Abends, Evy Billermann, sowie Pastor Pöttering im Kreise von Mitgliedern des Vereins Hospizgruppe Spelle. Foto: privat

Niedersachsen

Spelle. Auch der zwölfte Hospizabend des Vereins Hospizgruppe Spelle war gut besucht.

Referentin Evy Billermann, eine Sterbe- und Trauerbegleiterin aus dem „Haus Hannah“ in Emsdetten referierte nach einen Wortgottesdienst zum Thema: „Wie erleben Kinder Tod und Trauer?“. „Da gibt es großen Klärungsbedarf“, erläuterte sie. Für viele Erwachsene sei das ein Tabuthema. Oft folge daraus die reflexartige Haltung, Kinder von allem fernzuhalten, was mit dem Tod zu tun hat. Für Eltern stelle es jedoch eine verantwortungsvolle Aufgabe dar, ihren Kindern zur Seite zu stehen.

Wichtig sei es, sich zunächst einmal mit den eigenen Vorstellungen und Ängsten vom und vor dem Tod und Sterben auseinanderzusetzen. Eltern, die befürchten, dass sie dem nicht gewachsen sein könnten, sollten sich nicht scheuen, bei Freunden, Verwandten oder auch seelsorgerischen Einrichtungen Hilfe zu suchen. Die meisten Kinder gingen viel ungezwungener mit dem Thema um als so mancher Erwachsener. Sie benötigten jedoch in einfachen Worten vermittelte altersgerechte Erklärungen über die Todesursache und den Tod, um das Geschehene einordnen zu können, sagte Billermann. Es sei wichtig, keine beschönigenden Standardfoskeln wie „Oma ist eingeschlafen“ zu verwenden. „Mama ist jetzt im Himmel“ sei eine weitere Erklärung, die ein Kind nicht in Übereinstimmung mit der Tatsache bringen könne, dass die Muter gleichzeitg auf einem Friedhof liege.

„Wenn wir vermeiden wollen, dass Kinder Schlafprobleme bekommen, muss ein deutlicher Unterschied zwischen Schlaf und Tod gemacht werden“, sagte Billermann. Dabei gehe es nicht darum, immer eine Antwort parat zu haben, man dürfe auch sagen: „Das weiß ich nicht!“. Offenheit und Ehrlichkeit seien wichtig, betonte Evy Billermann.


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