Gefäßzentrum: Interdisziplinäre Telemedizin

Jede Woche schalten sich die Mediziner zusammen, besprechen aktuelle Fälle und diskutieren die medizinische Vorgehensweise je Patient. Foto: Mathias-Stiftung

Gesundheit

In wöchentlich stattfindenden vaskulären und neurovaskulären Konferenzen nutzt die Stiftung Mathias-Spital mit den Standorten Klinikum Ibbenbüren und Klinikum Rheine die telemedizinische Interprofessionalität, um stiftungs­übergreifend individuelle Behandlungsmöglichkeiten für Patienten zu vergrößern.

Die Telemedizin hat durch die Pandemie einen Schub erhalten. Viele Mediziner treten dadurch in den direkten Kontakt mit Patienten und Kollegen. Die Stiftung Mathias-Spital Rheine hat das medizinische Potenzial der technischen Option ebenfalls erkannt und die vaskuläre Konferenz etabliert: Wöchentlich (bei Bedarf auch kurzfristig) schaltet sich ein Team an Ärzten des Klinikums Rheine, bestehend aus Prof. Dr. Lulay (Chefarzt der Gefäßchirurgie und Leiter des Gefäßzentrums), Dr. Muttersbach (Sektionsleiterin Angiologie) sowie Herrn Prinzmeier, (Sektion Interventionelle Radiologie Body), mit Dr. Vieth (Chefarzt der Radiologie) und Dr. Cnyrim (Leitender Oberarzt der Sektion Neuroradiologie) des Klinikum Ibbenbüren online zusammen.

Was zunächst wie eine einfache Telefonkonferenz wirkt, birgt für Patienten und auch Mediziner einen großen Vorteil in sich: In diesen Meetings finden Fallgespräche über Patienten statt, medizinische Bilddaten (CT-/MRT- oder Ultraschall- oder Funktionsbilder) werden gemeinsam gesichtet, beurteilt und im Anschluss besprochen, wie eine Behandlung je Patient aussehen kann. „Durch diesen Kompetenz-Austausch erhalten wir in kürzester Zeit einen umfassenden Zugang zu den Patienten und können jeden Fall vielschichtig beleuchten“, erklärt Prof. Dr. Lulay den Ablauf der Konferenz. Je nach Bedarf würden auch weitere Kollegen, beispielsweise der Nephrologie und Neurologie, hinzugezogen. Dadurch gewinne man an Agilität und könne schneller diagnostizieren und effizienter behandeln, bestätigt Dr. Muttersbach.

Und auch die niedergelassenen Zuweisenden sind eingeladen, über diese Plattform ihre Patienten vorzustellen.
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Krankenhäuser und Fachkliniken erhalten Patienten keine einseitigen Meinungsbilder. Unter sorgfältiger Abwägung von Machbarkeit, individuellem Wohlergehen der zu behandelnden Person und medizinischem Know-how wird das Für und Wider jeder Behandlungsmöglichkeit in der Runde diskutiert. „Das Ziel ist und bleibt die richtige Versorgung von Patienten. Und da geht es nicht darum, was man selbst vielleicht am besten kann, sondern um das Beste für Patienten“, so Prinzmeier.

Standortübergreifende Kooperation

„Wenn das Beste bedeutet, Patienten von Ibbenbüren nach Rheine oder andersherum zu verweisen, dann machen wir das. Wir denken hier nicht abteilungs- oder standortbezogen, sondern stiftungsübergreifend“, so Dr. Vieth. Denn eine solch einseitige Fallbeurteilung könne in manchen Fällen laut der Mediziner zu Fehlentscheidungen führen, die eine optimale Behandlung verhinderten. Daher seien sie sich einig: Warum sollten sie Patienten die zweitbeste Lösung bieten, wenn Kollegen beispielsweise an einem anderen Standort aufgrund von weiterer Spezialisierung die beste Lösung durchführen können? Die enge Kooperation ist ein weiterer Schritt, Kompetenzen unter dem Dach der Stiftung zu bündeln und auszubauen, um ganzheitliche Behandlungen im Rahmen modernster Medizin zu bieten, die personalisiert, individualisiert und vorausschauend sind.


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