Klimapilger in Steinfurt - Klimaschutz und Gerechtigkeit

Der 5. Ökumenische Klimapilgerweg wird auch durch Nordwalde, Steinfurt, Ochtrup und Gronau führen. Foto: privat

Klima & Umwelt

Kreis Steinfurt. Die Klimapilgernden machen sich nach alter Tradition zu Fuß auf den Weg durch Deutschland und Europa – und setzen dabei ein Signal für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit.

„Wir brauchen Menschen, die auf die brennenden sozialen und ökologischen Fragen aufmerksam machen. Ein ,Weiter so‘ wie bisher kann und darf es nicht mehr geben“, erklärt Münsters Weihbischof Rolf Lohmann – und fügt weiter an: „Klimagerechtigkeit muss international eine zentrale Rolle spielen. Dabei soll eine Grundmaxime unseres Handelns der Erhalt von Gottes Schöpfung sein.“ Die Pilger würden nationale Grenzen überwinden – von Polen über Deutschland und die Niederlande bis nach Schottland.

Der Weihbischof ermuntert die Menschen in den Kreisen Steinfurt und Borken, sich den Klimapilgern auf einem Teil des Weges anzuschließen und gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Der 5. Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit startete am 14. August im polnischen Zielona Góra unter dem Titel „Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit“. Schwerpunktthemen sind die Mobilitäts- sowie die Agrar- und Ernährungswende. Der Klimapilgerweg 2021 verbindet die Weltklimakonferenz 2018 in Katowice (Polen) mit der diesjährigen Weltklimakonferenz in Glasgow (Schottland). Die Klimapilgernden ziehen auf ihrem Weg von Polen durch Deutschland, die Niederlande und England nach Schottland unter anderem durch Nordwalde (26. September), Steinfurt (27. September) und Ochtrup (28. September). Am 29. Oktober wollen die Klimapilger nach 77 Etappen und 1.450 Kilometern Glasgow erreichen.

Dauerpilgernde aus ganz Deutschland laufen die Strecke zu Fuß. Den Kanal überqueren sie mit der Fähre. Ihnen schließen sich auf Teiletappen Einzelpersonen, Schulklassen oder auch andere Gruppen an, um so dem Anliegen zu mehr Klimaschutz und Klimagerechtigkeit noch mehr Gewicht zu verleihen.

Der ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit ist ein überregionales Projekt kirchlicher Hilfswerke (Brot für die Welt, Misereor, Missio, Renovabis, Adveniat, Sternsinger), katholischer Bistümer und evangelischer Landeskirchen in Deutschland. Er führt an Orten vorbei, an denen die Gefährdung der Umwelt deutlich zutage tritt, aber auch an Orten, die Lösungen für nachhaltige Entwicklung zeigen. Vor Ort und in den Gemeinden am Weg werden Begegnungen und thematische Veranstaltungen organisiert.

Anmeldungen und mehr Informationen zum 5. Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit gibt es im Internet unter www.klimapilgern.de , bei Facebook, Instagram und auf dem YouTube-Kanal „Geht doch! – Klimapilgern“.

„Leberwurst und Klimaschutz – Mein Konsum, unsere Landwirtschaft und was wir daraus machen“ – so ist eine Veranstaltung im Rahmen des 5. Ökumenischen Klimapilgerweges am Montag, 27. September, um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Burgsteinfurt überschrieben. Rund 25 Prozent der Treib­hausgas-Emissionen gehen auf das Konto der Nahrungsmittelproduktion, schreiben die Veranstalter, zu denen neben der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt auch das Projekt „Land ist Leben“ des Instituts für Kirche und Gesellschaft gehört, dessen Schirmherr unter anderem der katholische Kreisdechant Dr. Jochen Reidegeld ist.

Beim Kauf von regionalen und saisonalen Produkten sowie einer Reduzierung des Fleischkonsums und einer Vermeidung von Müll könnte die Treibhausgasemission pro Person um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Die Abendveranstaltung im Rahmen des Pilgerweges für Klimagerechtigkeit mit dem Schwerpunktthema „Agrar- und Ernährungswende“ beginnt mit zwei Impulsreferaten, einmal von Tobias Engelmann zur nachhaltigen Ernährung und einem zweiten Impuls mit der Fragestellung, ob regenerative Landwirtschaft der Klimaretter werden kann von Jan Große Kleimann.

Anschließend diskutieren Kreisdechant Dr. Jochen Reidegeld sowie Norwich Rüße, der für die Grünen im NRW-Landtag sitzt, die Rolle der Kirche zu Landwirtschaft und Ernährung unter dem Aspekt Bewahrung der Schöpfung, Frieden und Gerechtigkeit. Dabei ist es Reidegeld wichtig, mit Vertretern aller landwirtschaftlichen Betriebs- und Bewirtschaftungsarten im Dialog zu sein.

Die Moderation von „Leberwurst und Klimaschutz“ übernimmt Uli Ahlke vom Verein „WieWollenWirLeben“.

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