Hochsensible Kinder verstehen und begleiten

Hochsensible Kinder sind keine Seltenheit. Foto: Jfd Rheine

Rund ums Kind

Rheine. Einen Workshop für pädagogische und therapeutische Fachkräfte zum Thema „Hochsensibilität – ein Temperament zwischen Wahrnehmungsbegabung und Reizüberflutung“ bietet der Jugend- und Familiendienst e.V. (Jfd) am 24. Februar (Donnerstag) von 10 bis 17 Uhr an.

Geleitet wird er von Tanja Gellermann, Sensitiv-Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie mit Schwerpunkt Hochsensibilität und körperorientierte Trauma-Arbeit. Ziel dieses methodenbunten und praxisnahen Online-Angebotes ist es, die Besonderheiten von hochsensiblen Kindern und Jugendlichen kennen- und einschätzen zu lernen, Zusammenhänge und biochemische Körperreaktionen zu verstehen sowie praxisnahe und alltagstaugliche Methoden zur Begleitung und Stärkung der Kinder zu erarbeiten. Hierbei liegt der Fokus explizit nicht ausschließlich auf den Herausforderungen, die dieses Temperament mit sich bringt, sondern ganz klar auch auf dem großen Potenzial, das in diesen Kindern steckt und gesehen und gelebt werden will.

Hochsensibilität ist eine besonders ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit und betrifft laut Forschungen der amerikanischen Psychologin Elaine Aron etwa 15 bis 20 Prozent der Menschen. Hochsensible Kinder fallen meist schon im Kleinkindalter auf, beispielsweise, weil sie im Gegensatz zu ihren Altersgenossen deutlich empfindsamer und vorsichtiger, mitunter auch ängstlicher und in sich gekehrter, aber auch fantasievoller und begeisterter wirken. Einige benehmen sich wie die „Prinzessin auf der Erbse“. Gerade jüngere Kinder und Teenager neigen dazu, „zwei Gesichter“ zu haben – in einem Moment wirken sie ruhig und gelassen, im nächsten Augenblick schreien, toben und heulen sie vor Zorn und Wut. Sie weisen ein empfindlicheres Nervensystem auf, was bedeutet, dass sie nicht nur mehr Reize aufnehmen, sondern diese auch neuronal um ein Vielfaches tiefer verarbeiten.

Das führt zu intensiverem, oft auch differenzierterem Erleben, sodass sie eine enorme Anpassungs- und Denkleistung vollbringen müssen, um die vielschichtigen Wahrnehmungen und Gefühle einzuordnen und zwischen wichtiger und unwichtiger Information zu unterscheiden. Das birgt die Gefahr einer ständigen „Reizüberflutung“ – psychosomatische Erscheinungen wie Kopf- und Bauchschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schlafstörungen oder nervöse Tics sind keine Seltenheit.

Der Workshop wird als Zoom-Konferenz durchgeführt. Die Teilnahme kostet 95 Euro. Nach der Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder über die Webseite www.jfd-rheine.de erhalten die Teilnehmer ihren Zugangscode, der zum Meeting berechtigt. Weitere Infos gibt es unter der Nummer 05971 / 91448191.


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