Exkursion nach Münster

In Münster wurden die Jugendlichen unter anderem durch das Wohngebiet Brüningheide geführt, welches in den 1970er Jahren entstand. Foto: privat

Greven

Greven. Die drei Erdkunde-Leistungskurse der Q1 des Augustinianums unter der Leitung von Christian Prinz, Sandra Vandeck und Katharina Mirlenbrink machten sich kurz vor Ferienbeginn auf den Weg nach Münster: Zum Abschluss des Unterrichtsvorhabens Stadtentwicklung und Stadtstrukturen standen Kinderhaus und der Hafen auf dem Programm dieser Exkursion.

Der erste Halt fand in Müns­ter-Kinderhaus statt, bei dem die Gruppe auf den Leiter des Begegnungszentrums Brüningheide Thomas Kollmann sowie eine Mitarbeiterin des Sozialamtes der Stadt Münster und eine Integrationshelferin des Begegnungszentrums traf. In Kinderhaus führte Kollmann die Leistungskursschüler und -schülerinnen durch das Wohngebiet Brüningheide, welches im Zuge des städtebaulichen Leitbildes „Urbanität durch Dichte“ Anfang der 1970er Jahre geprägt von einer Großwohnsiedlung entstand. Dieses Raumbeispiel wurde zuvor im Unterricht behandelt und fand nun durch den außerschulischen Lernort einen wichtigen Anschluss. Bauliche und wohnungswirtschaftliche Missstände führten in Kinderhaus-Brüningheide im Laufe der Jahre zu einem notwendig eingeleiteten städtebaulichen Erneuerungsprozess, welcher der Aufwertung des Quartiers in den Fokus rücken sollte. Dies erfolgte zwischen 2007 und 2010 durch das Programm „Soziale Stadt“ mit Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.

Der Blick über Münster bis Greven und Ibbenbüren auf dem 9. Stock eines der Wohnhäuser gab den Schülern einen Perspektivwechsel über die räumliche Ausbreitung Müns­ters und der angrenzenden Städte. Anschließend ging es für die Gruppe in das Bürgerhaus Kinderhaus, in dem die Experten über die aktuellen Daten des Sozialmonitorings Münster informierten. Zum Abschluss gab es die Möglichkeit, die im Unterricht vorbereiteten Fragen an die Experten zu stellen und zu diskutieren. Gegen Mittag steuerte die Gruppe den zweiten Exkursionspunkt, den Hafen in Müns­ter an. Hier übernahmen die Schüler die Kartierung von diversen Gebieten des Hafens. Im Fokus der Kartierung stand die Frage, ob der Stadthafen Szeneviertel oder Dienstleistungsstandort sei.

Das Areal am Dortmund-Ems-Kanal in Müns­ter verzeichnete aufgrund des stetigen Rückgangs des Güterumschlags sowie der Verlagerung von Betrieben Leerstände seit den 1970er Jahren. Daraufhin siedelten sich Mitte der 1980er Jahre in den Kontoren und Lagerhallen am nördlichen Ufer des Stadthafens mehrere Künstlerateliers, Druckerwerkstätten sowie Architekten- und Designerbüros an. 1996 begann die Stadt mit der städtebaulichen Entwicklung des Hafenareals. In Kooperation mit den Stadtwerken als Eigentümerin des Stadthafen I-Gebietes wurde das Nutzungskonzept „Kreativ-Kai“ entwickelt. Mit dem Bau des Hafenplatzes 1997 sowie dem Neubau des Stadtwerke-Verwaltungssitzes sowie der Verlagerung des Wolfang-Borchert-Theaters begannen die Erneuerungsmaßnahmen am Kreativ-Kai.

Mithilfe einer Übersichtskarte und Bildern aus dem Hafenviertel erkundeten die Geographen den ihnen zugeteilten Bereich und kartierten die Nutzung der Flächen. Darüber wird in den Kursen im Zuge der Auswertung und Reflexion der Exkursion ausführlich diskutiert.