Buntes an der Wand

…und rappen können sie auch: Einige der teilnehmenden OGS-Kinder präsentieren stolz ihr gelungenes Buntbild. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Sozusagen farbenfroh ferienfein präsentieren sich jetzt einige Außenwände der Ludwigschule. Dahinter steckt ein Graffitiprojekt der Offenen Ganztagsschule mit der Jugendkunstschule des Pink Pop e.V. Gemeinsam mit deren Dozent Fabian Schlier haben die OGS-Kinder der Ludwigschule seit Mitte Juni an jeweils zwei Nachmittagen in der Woche mögliche Graffiti­motive entworfen, diskutiert – und am Ende per Sprühdose auf die Wand gebracht.

„Etwas Eigenes kreieren, nicht einfach etwas Bekanntes kopieren“ lautete laut Spraykunstexperte Schlier die Devise. Nachmachen kann schließlich jeder, Kreativität aber muss gekitzelt werden. Das hat gut geklappt: Nach einigen Vorklärungen zum Auftakt stiegen 16 Steppkes in die Diskussion ein und machten sich dann ans Handpraktische. Klar, dass zu allem auch das Thema Sicherheit gehörte. Heißt: Sprühen nur mit Atemschutzmaske (mit Ventil) sowie entsprechender Kleidung, die Farbe gehört an die Wand und nicht in die Augen, Sprühdosen werden nur angefasst, wenn der Dozent dabei ist – alle diese wichtigen Aspekte wurden zunächst gemeinsam verinnerlicht, bevor die Wände bunt wurden.

„Das war echte Gemeinschaftsarbeit, und das gibt Kindern Selbstvertrauen“, erläutert OGS-Leiterin Marianne Wiehe den pädagogischen Hintergrund des Projektes. Das alles übrigens geschlechterübergreifend, wie Dozent Fabian Schlier erläutert: „Dass Graffiti eine männliche Domäne ist – das hat sich im Laufe der Zeit aufgelöst“, so der 33-Jährige, der selbst mit 12 Jahren zum Sprühen kam. „Bei Kindern gibt es, was die Begeisterung für Graffiti angeht, sogar überhaupt keinen Unterschied mehr zwischen Jungen und Mädchen. Kreativität ist divers.“