Wie die Hospizbewegung Deutschland verändert hat

Prof. Dr. Andreas Heller ist einer der führenden Wissenschaftler für Palliativ Care im deutschsprachigen Raum. Foto: Hospiz-Verein

Lengerich

Lengerich (BeLa). Am 7. Mai feierte der Hospiz-Verein Lengerich sein 20-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt in der Gempt-Halle.

 

Nach der Auftaktveranstaltung folgt nun ein „Hospizliches Forum zum 20-jährigen Bestehen des Vereins“, und zwar am 18. Juni (Samstag) zwischen 10 und 13 Uhr im Festsaal der LWL-Klinik in Lengerich.

Landrat Dr. Klaus Effing postete nach der Auftaktveranstaltung am 7. Mai in einem sozialen Netzwerk: „Heute Vormittag war ich zum 20-jährigen Bestehen des Hospizvereins Lengerich e. V. eingeladen. Ein menschenwürdiges Sterben in vertrauter Umgebung bei liebevoller Sorge. Das wünschen wir uns alle! Und der Hospizverein trägt dazu bei, dass dies in Lengerich und Umgebung bereits zwei Jahrzehnte möglich ist! Der Kreis Steinfurt ist im letzten Jahr der ,Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen‘ beigetreten, um die Bedeutung der Hospizarbeit und der Palliativmedizin noch besser zu unterstützen!“
Den Mitarbeitern des Hospiz-Vereins Lengerich gebührt für ihre Leistungen außerordentliches Lob und Anerkennung, denn diese Arbeit ist wahrlich keine leichte: Für schwerkranke Menschen da zu sein, denen der Tod bevorsteht, ihnen Mut zu machen, das Sterben als einen Teil des Lebens anzunehmen, verlangt den hospizlichen Mitgliedern und Helfern einiges ab. Dabei wird der Sterbende nicht nur als Einzelperson betrachtet, sondern mit seinem ganzen Familiensystem und Freundeskreis wahrgenommen.

Schwerkranken Menschen Lebensqualität geben

Bei einer unheilbaren, fortschreitenden Erkrankung, die zum Tod führt geht es nicht mehr um Lebensverlängerung, sondern bei begrenzter Lebenserwartung um Optimierung und Erhalt der Lebensqualität. Die Todgeweihten sind am Ende einer langen Behandlung angekommen, bei der es jetzt nur noch um das möglichst schmerzlose, friedliche Abschiednehmen von ihrem Leben geht. Dabei ist nicht nur die menschliche Zuwendung notwendig und wichtig, sondern vor allem auch eine optimale Schmerztherapie und die Linderung quälender anderer Symptome. Nur dann hat der Sterbende die Chance, die verbleibende Zeit für eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und Sterben zu nutzen.

Hospizliches Forum in der LWL-Klinik

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen möchte zu Hause sterben. Auch wenn es mittlerweile bessere Palliativ- und Hospizstrukturen gibt – es wird nicht ausreichen, sagt Professor Dr. Andreas Heller. Er lehrt Palliative Care und Organisationsethik an der Universität Klagenfurt, Wien, Graz und plädiert für eine „sorgende Gesellschaft“ – mit einem differenzierteren Blick auf unsere gesellschaftlichen Entwicklung und den anstehenden Herausforderungen und Aufgaben.

Professor Dr. Andreas Heller ist eingeladen als Gastredner beim Hospizlichen Forum in Lengerich dabei zu sein. Thema: Wie die Hospizbewegung Deutschland verändert hat- Die Vision einer neuen Sorgekultur.
Mit ihm wird Bundespatientenbeauftragte Karl Josef Laumann referieren zum Thema: Hospizarbeit – gesellschaftliche Verantwortung und politische Rahmenbedingungen.

WDR-Moderatorin Christiane Poertgen führt durch die Veranstaltung mit einer abschließenden Podiumsrunde mit Publikumsfragen. Insgesamt eine hochkarätige Forumsveranstaltung für die Region.

An der Tageskasse ist die Teilnahmegebühr in Höhe von 20 Euro zu entrichten, gerne wird dazu eine Quittung ausgestellt. Für die Vorplanung ist eine Anmeldung erforderlich unter www.hospiz-lengerich.de oder telefonisch unter 05481 / 306151.