Diebe kommen meist durchs Fenster

Wärme raus, Einbrecher rein? Energieberatung weist auf Fenster als Schwachstelle hin. Foto: privat

Lengerich

Lengerich. Jeder dritte Einbruch in ein Einfamilienhaus erfolgt durchs Fenster. Durch veraltete Scheiben entwischt außerdem bis zu neunmal so viel Wärme wie durch moderne.

 

Ralf Siegmund, Energieberater der Verbraucherzentrale am Standort Lengerich, empfiehlt: „Es lohnt sich deshalb oft, in Glas und Rahmen zu investieren. Beim Tausch können neben mehr Sicherheit und Wärmedämmung zusätzlich bauliche Barrieren abgebaut werden.“

Hier eine Übersicht, was beim Fenstertausch zu beachten ist:

• Widerstand leisten: Einbrecher hebeln in weniger als 30 Sekunden ein Fenster mit einfachen Rollzapfen-Verschlüssen auf. Schwieriger haben sie es bei Modellen der Widerstandsklasse RC 2. Die haben Beschläge mit Pilzkopfzapfen, abschließbare Griffe und eine Verglasung, die Schlägen standhält.
• Wärme einsperren: Absoluter Mindeststandard sind heute Wärmeschutzverglasungen mit zwei Scheiben. Sie lassen nicht einmal halb so viel Wärme entweichen wie Isolierfenster. Noch einmal halbiert wird der Verlust bei Dreifach- statt Zweifachverglasung.
• Dichthalten: Die beste Verglasung bringt nicht viel, wenn das Fenster nicht luftdicht eingebaut wird. Herkömmlicher Montageschaum reicht dafür nicht. Eine Luftdichtheitsmessung macht auf undichte Stellen aufmerksam.
• Luftaustausch sicherstellen: Sind die Fenster dicht, gibt es keinen unkontrollierten Luftzug. Werden mehr als ein Drittel der Fenster einer Wohnung erneuert, muss ein Lüftungskonzept erstellt werden. Dieses legt fest, ob und wie Feuchtigkeit hinausgeht und frische Luft hereinkommt.
• Komfortplan schmieden: Beim Fenstertausch sollten Komfort und Alltagserleichterungen gleich mitgedacht werden. Niedrige Brüs­tungen, außenliegender Sonnenschutz und Schallschutzfenster gehören ebenso dazu wie tief angebrachte Griffe.
• Fördermittel einkassieren: Ein Überblick über die Bedingungen findet sich unter www.vz-nrw.de/foerderprogramme.

Bei allen Fragen zu energiesparenden Sanierungsmaßnahmen in privaten Haushalten gibt die Energieberatung der Verbraucherzentrale gerne Auskunft. In Lengerich findet die Energieberatung immer jeden zweiten Donnerstag im Monat in den Räumen der Stadtverwaltung (Tecklenburger Straße 2–4) statt.

Der nächste Termin kann am Donnerstag (9. Juni) von 14 bis 17.30 Uhr wahrgenommen werden. Eine halbstündige Beratung für 5 Euro kann unter Telefon 05481 / 33 555 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! vereinbart werden.