Verantwortung für Flüchtlinge übernehmen

Superintendent André Ost informierte die Synodalen über Zielvereinbarungen. Foto: Evangelischer Kirchenkreis Tecklenburg

Lengerich

Kreis Steinfurt. Die Kreissynode des Kirchenkreises Tecklenburg hat sich im Rahmen ihrer Tagung in Rheine einstimmig für die Verantwortung für Flüchtlinge ausgesprochen. „Fremde gastlich aufzunehmen ist nicht nur biblisches sondern auch mitmenschliches Gebot“, heißt es in dem Beschluss.

„Der Strom geflüchteter Menschen nach Europa ist Herausforderung und Chance zugleich“, unterstrichen die 90 Synodalen.

Weltweit sind rund 65 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Sie fliehen vor gewaltsamen Konflikten, Menschenrechtsverletzungen oder politischer, ethnischer und religiöser Verfolgung und sexueller Diskriminierung. Hinzu kommen Naturereignisse, die immer öfter auch Grund für die Flucht aus der Heimat sind. Die Synodalen sprechen sich dafür aus, dass gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Anstellung oder Ausbildung von Flüchtlingen mit dem Status einer auf kurze Zeit begrenzten Duldung ermöglicht wird.

Die Kirchenparlamentarier stellen sich damit der Aufgabe, soziale Gerechtigkeit vor Ort in ihrem Umfeld zu erkennen und zu fördern. Sie rufen dazu auf, für einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit den Lebensgrundlagen einzutreten, den Lebensstil zu verändern und sich so für Frieden und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

Die Mehrheit der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Herausforderungen der Globalisierung“ hat vor dem Hintergrund internationaler Ausbeutung, von Not und Elend und den damit zusammenhängenden kriegerischen Auseinandersetzungen eine Änderung der Politik gefordert. Die Synode fordert die politisch Verantwortlichen dazu auf, die Öffentlichkeit über Waffengeschäfte unter anderem mit Ländern des Nahen Ostens zu informieren. Die Kreissynode Tecklenburg spricht sich gegen Waffenlieferungen in Spannungsgebiete und Diktaturen aus.