Verzweifelt gesucht: verschwundene Enten

Gemeinsam mit Mutter Ente sind die Mitarbeiter des Aaseebades Ibbenbüren tief betrübt: Wo mögen nur die jungen Blauenten sein? Ihre letzte Hoffnung: tierliebe Mitmenschen, welche die Jungenten wieder im Bad abgeben. Foto: Stadt Ibbenbüren / André Hagel

Ibbenbüren

Ibbenbüren. Wer in diesen Tagen das Aaseebad Ibbenbüren besucht, trifft auf gramgebeugte Gestalten mit tieftraurigen Gesichtern. Was passiert ist? „Die Enten sind weg!“, schluchzt Jacqueline Nichting, eine der Mitarbeiterinnen.

Sie setzt mit tränenerstickter Stimme zu einer Erklärung an, winkt ab, schleicht gebrochen von dannen. Die Sonne scheint für sie nicht mehr.

Der Fall ist so dramatisch wie herzzerreißend: Da hatte das beliebte Freizeit- und Erholungsbad für die ganze Familie sich daran gemacht, eine Zucht Blauenten aufzuziehen. Die sollten eine neue Attraktion werden. Ein properes Muttertier hatte kräftig Nachwuchs geboren. Der Bestand wuchs schnell auf 150 Jungtiere. „Zwar nur aus Plastik, aber trotzdem lieblich anzusehen“, blickt Aaseebad-Leiter Michael Blumberg traurig und ernst aus seinen sonst so fröhlichen Augen.

Dann kam am vergangenen Wochenende der Schock aus heiterem Himmel: Über Nacht verschwanden die blauen Entchen vom Gelände des Hallen- und Freibades. „Fliegen konnten die noch nicht. Sie sind ja gerade mal eine Hand groß“, gibt Blumberg, über den Verlust noch immer sichtlich erschüttert, zu Protokoll. „Ein Loch im Zaun gab es nicht, auch der Fuchs wird’s nicht gewesen sein…“ Blumberg, Nichting und die anderen Mitarbeiter des Aaseebades Ibbenbüren gehen zunächst noch davon aus, dass sich der Entennachwuchs geschlossen auf ein Freigang-Abenteuer begeben hat. Wie die kleinen Watschler entweichen konnten, bleibt ein Mysterium.

Der Freigang dürfte allerdings für die wackeren Entlein viele unwägbare Gefahren bereithalten. Raubtiere könnten sie auf ihren Speiseplan setzen. Oder die entwichenen Tiere ihrerseits der Hunger im Plastikbauch plagen. Weswegen sich das Aaseebad-Team jetzt gemeinsam mit dem Muttertier nachdrücklich an die Öffentlichkeit wendet: „Rettet unsere Enten!“ haben die Mitarbeiter auf Plakate gedruckt. Die machen außerdem klar: Die Suche nach den Entchen ist eine verzweifelte. Damit die Jungenten möglichst rasch zurück ins Aaseebad Ibbenbüren und somit zum Muttertier gelangen, setzt das Team um Michael Blumberg auf die Hilfe vieler.

Wer eine der 150 Enten – klein, blau, aus Plastik, mit einer Nummerierung und Kennzeichnung des Aaseebades – findet, sollte sich in tierlieber Weise des Findlings annehmen und ihn schnellstmöglich zu den üblichen Öffnungszeiten wieder an der Kasse des Aaseebades Ibbenbüren abgeben.

Als Dankeschön winkt jedem, der eine entwichene Ente zurückbringt, einmal freier Eintritt für das Aaseebad Ibbenbüren.

Wobei zu beachten ist, dass pro Jungentenretter nur eine Ente gezählt.


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