„Papierfischchen“ gefährden Archive

Ein wenig ekelig sehen sie schon aus, die Papierfischchen. In Europa tauchten die Tierchen 1989 erstmals in den Niederlanden auf; in Deutschland wurden die Schädlinge zum ersten Mal im Jahr 2007 in Hamburg gefunden. Mittlerweile verbreiten sie sich über ganz Nordeutschland. Wo auf der Welt ihre eigentliche, natürliche Heimat ist, weiß man nicht. In freier Natur wurden sie bislang noch nie gefunden. Foto: Bj.schoenmakers / commons.wikimedia.org / CC0

Lengerich

Kreis Steinfurt/Lienen. Papierfischchen sind inzwischen auch in Deutschland ein Problem. In Lienen beim Arbeitskreis der Leiterinnen und Leiter der Kommunalarchive im Kreis Steinfurt berichtete Birgit Geller (vordere Reihe l.), Restauratorin beim LWL-Archivamt für Westfalen, über die bis zu zwei Zentimeter großen Insekten, die jede Art von Papier vernichten, schreibt der Kreis Steinfurt in einer Pressemitteilung.

„Bei ihren Fressvorlieben machen die Papierfischchen keinen Unterschied zwischen Akten, Büchern, Dokumenten, Fotos oder sonstigem Papier – ob in Archiven oder Privathaushalten“, erklärt Birgit Geller. Auch über Herkunft, Verbreitung und Bekämpfung informierte Geller die Runde. „Haben Sie ein Papierfischchen im Archiv oder zu Hause gesehen, sind Klebefallen eine erste Maßnahme zur Bekämpfung“, empfahl die Restauratorin aus eigener Erfahrung.

„Wie die meisten Archive in Westfalen haben wir diese Tierchen auch im LWL-Archivamt schon entdeckt.“ Geller und die Archivarinnen und Archivare waren auf Einladung von Bürgermeister Arne Strietelmeier und Kreisarchivarin Ute Langkamp zum Herbsttreffen ins Haus des Gastes nach Lienen gekommen, heißt es abschließend in dem Bericht.

Weitere Informationen zur Bekämpfung der Schädlinge bietet das LWL-Archivamt für Westfalen auf seiner Homepage unter www.lwl-archivamt.de an.


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