Steinfurt.Was haben eine Heckenschere und ein Fagott gemeinsam?
Es sind beides Instrumente, die nur völlig verschiedenen Zwecken dienen. Bei genauer Betrachtung verbindet beide noch etwas anderes: Das Erlernen eines Musikinstrumentes im KIndesalter kann durchaus den Grundstein für ein aussichtsreiches Berufsleben legen. Doch wann ist jemand erfolgreich? Wenn er einen Bohrhammer oder ein Cello bedienen kann? „Wir sagen: Wenn jemand mehrere Fertigkeiten vereint, hat er ein breites Spektrum und mehr Chancen.
„Wir sagen: Wenn jemand mehrere Fertigkeiten vereint, bedient er ein breites Spektrum und hat damit auch ein Mehr an Erfolgsaussichten“, sagt Dr. Barbara Herrmann, Direktorin des KulturForums Steinfurt.
„Business Needs Instruments“ lautet der Name eines innovativen Projektes, an dem das KulturForumSteinfurt gemeinsam mit dem Unternehmernetzwerk BNI-Chapter Bagno in Steinfurt arbeitet. Zwölf Firmen übernahmen dabei Patenschaften für Instrumente, indem sie mindestens 500 Euro in einen Fördertopf des Kulturforums einzahlen. Das Geld wird in Musikinstrumente investiert, die Schülerinnen und Schülern der Musikschule nutzen. „Nicht alle Eltern sind in der Lage, ihren Kindern selbst ein Instrument zu kaufen“, gibt Dr. Herrmann zu bedenken. „Wirtschaft braucht Kultur und Kultur braucht Wirtschaft“ lässt es sich auf den Punkt bringen.
„In der Kultur werden Eigenschaften vermittelt, von denen die Wirtschaft profitiert“, sagt der Immobiliensachverständige und Projektteilnehmer Dirk Kreyenborg. „Interesse wecken und Möglichkeiten schaffen“, steht für Raumausstatter Jörg Sandfort im Mittelpunkt. „Es ist gut wenn junge Menschen bereits lernen, sich durchzuboxen“, so Paul Riehemann vom gleichnamigen Posthotel. Das führe zu eigeninitiativem und verantwortlichem Handeln, das sich zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen positiv bemerkbar machen könne.
Mit einer Abschlussveranstaltung in der Konzertgalerie möchte das KulturForum in Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen des BNI-Chapters Bagno am kommenden Freitag (21. August) um 19 Uhr deutlich machen, wie der persönliche Erfolg und der Unternehmenserfolg miteinander korrespondieren. Referent ist Klaus Rempe, hochkarätiger Diplom- und Wirtschaftspsychologe. Sein Thema: Zukunfts-Erfolg beginnt im Kopf. Die Musikschule präsentiert Beiträge von Preisträgern des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ bis hin zu einer ausgewachsenen Big-Band.
Die Unternehmer als Projektteilnehmer sehen sich nicht nur als Geldgeber, sondern als echte Kooperationspartner, denn: Es ist kein Geheimnis, dass die Wirtschaft erfolgreiche Mitarbeiter braucht, und Erfolgserlebnisse lassen sich initiieren. Wachsende Perfektion beim Instrumentenspiel erfordert Durchhaltevermögen, Frustrationstoleranz, Teamarbeit und Disziplin. Wer diese Eigenschaften entwickelt, ist häufig privat und auch beruflich im Vorteil.
