Schuleingangsuntersuchungen in Vorbereitung

Im Rahmen des SOPESS-Screenings werden unter anderem mathematische Schulvorläuferfähigkeiten des Kindes getes­tet. Foto: Kreis Steinfurt

Steinfurt

Kreis Steinfurt. Das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt hofft, die Schuleingangsuntersuchungen trotz der Einschränkungen aus Infektionsschutzgründen durchführen zu können. 

Das Kreisgesundheitsamt priorisiert dabei Kitas mit einem hohen Anteil an Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf des vorschulischen Bildungsprozesses. Diese Priorisierung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Kreisjugendamt und den Stadtjugendämtern in Emsdetten, Greven, Ibbenbüren und Rheine.

In den vergangenen Monaten sind die Schuleingangsuntersuchungen im Gesundheitsamt oder in Räumen erfolgt, die die Städte und Gemeinden zur Verfügung gestellt haben. „Ohne die sehr gute Kooperation mit den Kommunen wären wir mit den Schuleingangsuntersuchungen noch nicht so weit, wie wir es sind“, betont Dr. Ulrich Pott, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin im Gesundheitsamt Steinfurt. Konnte der erste Termin für die rund 4.400 für das Schuljahr 2021/2022 gemeldeten Einschulungskinder noch in den Kitas stattfinden, mussten nach dem Lockdown für die weiteren Untersuchungen andere räumliche Ressourcen geschaffen werden.

Nach dem Seh- und Hörtest aller Kinder im ersten Durchgang haben sich aufgrund der Befunde, der elterlichen Anamnesebögen und Mitteilungen der Kitas und Grundschulen bei etwa 1.200 Kinder Hinweise auf einen möglichen erhöhten schulischen Förderbedarf ergeben. Für diese Kinder wird ein schulärztliches Gutachten nach einem der Corona-Pandemie angepassten Konzept erstellt. Sie werden trotz der aufgrund der Pandemielage knappen personellen Ressourcen genauer „geprüft“, sagt Dr. Pott: „Mit Hilfe des Sozialpädiatrischen Entwicklungsscreenings für Schuleingangsuntersuchungen – kurz SOPESS – wird der Entwicklungsstand dieser Kinder untersucht und beurteilt. Dabei geht es um Aussprache, Pluralbildungen, Zählen, Mengenvergleich, Erkennen geometrischer Formen und auch Körperkoordination. Das SOPESS-Screening hilft den Schulärzten, schulrelevante Entwicklungsauffälligkeiten zu erkennen.“ Bisher wurden bereits mehr als 400 Kinder dieser Gruppe von den Schulärztinnen und Schulärzten untersucht, die noch ausstehenden Untersuchungen erfolgen in den kommenden Wochen. Parallel dazu sollen jetzt die Untersuchungen in den genannten Einrichtungen beginnen.

Das Kreisgesundheitsamt hat dieses Konzept schon im letzten Jahr bei den Schuleingangsuntersuchungen in ähnlicher Form angewandt und damit gute Erfahrungen gemacht, sagt Ulrich Pott: „Mit unserem Steinfurter Konzept erfüllen wir alle Anforderungen, die uns das Landeszentrum Gesundheit NRW für die Schuleingangsuntersuchungen in diesem Jahr unter Pandemiebedingungen vorgegeben hat und haben damit die Chance, Unterstützungsbedarfe zu identifizieren.“


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