Hanf, Cannabis, Marihuana, Haschisch – worin liegt der Unterschied?

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Recht & Rat

Die Hanfpflanze erfreut sich seit einigen Jahren einer gewissen Renaissance, denn allmählich werden die gesunden und heilsamen Potenziale der uralten Nutz- und Heilpflanze wiederentdeckt. Seit 2017 ist Cannabis deshalb auf Rezept als Medizin für eine Reihe schwerer Erkrankungen zugelassen – wenn andere Heilmethoden versagt haben.

Als Nutzpflanze wurden die Bestimmungen für den Anbau weiter gelockert. Traditionell wird Hanf als Baustoff in der Produktion von Seilen, Segeltüchern, Textilwaren und Blättern verwendet. Mit Blick auf die grüne Energiewende wird die Substitution von Baumwolle durch Hanf in der Kleiderherstellung diskutiert. Zudem würde die Verwertung der Hanfpflanze als Baustoff für Papier den Baumbestand schonen.

Rund um die Hanfpflanze kursieren verschiedene Begriffe wie Hanf, Cannabis, Marihuana und Haschisch. Die Unterscheidung bereitet zuweilen Schwierigkeiten, zumal die Begriffe nicht immer sauber voneinander abgegrenzt werden. Wir möchten dazu beitragen, dass Sie zukünftig mit der Unterscheidung der Fachtermini keine Probleme mehr haben und jeden Begriff sicher anwenden können.

Unterschiede zwischen Hanf und Cannabis

Am einfachsten fällt die Unterscheidung zwischen Vorteile Hanfsamen und Cannabis. Cannabis ist der latinisierte Fachbegriff der Hanfpflanze. Die drei Arten der Hanfpflanze werden Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis genannt. Die zahlreichen Cannabissorten, die in Hanfshops wie etwa Zamnesia (https://www.zamnesia.com/de/) angeboten werden, sind Produkte jahrelanger Kreuzungen der drei Arten.

Dennoch ist in der Alltagssprache ein gewisser Bedeutungswandel festzustellen: Während die Verwendung von Hanf meistens neutraler gebraucht wird, meinen diejenigen, die von Cannabis sprechen, in vielen Fällen nicht nur die Pflanze, sondern auch ihre Produkte. Mit diesen sind wiederum fast immer die Erzeugnisse gemeint sind, die den eindringlichen Rauschzustand erzeugen, für den das Cannabinoid THC verantwortlich ist.

Gemeinsamkeiten von Haschisch und Marihuana

Konsumenten haben beim Rauchen die Wahl zwischen Cannabis und Marihuana. Beides eignet sich für die angestrebte psychoaktive Wirkung. Allerdings ist die Wirkung von Marihuana etwas intensiver. Für die Bong, also die eigentümliche Wasserpfeife, die beim Kiffen unter Freunden reihum geht, lassen sich ebenfalls beide Erzeugnisse nutzen.

Haschisch und Marihuana enthalten das Cannabinoid THC. Bislang sind etwa 120 Cannabinoide der Hanfpflanze bekannt, obwohl die Existenz von ca. 200 Cannabinoiden vermutet wird. Am bekanntesten ist neben THC das Cannabidiol CBD, das als Medizinalhanf weltweit eine zunehmende Wertschätzung erfährt und deren Erzeugnisse wie CBD-Öl inzwischen auch in Apotheken angeboten werden.

Unterschiede zwischen Haschisch und Marihuana

Neben den Gemeinsamkeiten zwischen Haschisch und Marihuana existieren auch Unterschiede, die sich vor allem auf den Herstellungsprozess beziehen:

Haschisch – die Platten

Haschisch ist das in Blöcken oder Platten gepresste Harz der Hanfpflanze, das aus ihren Blüten und Blättern gewonnen wird. Bevor es als Inhaltsstoff neben Tabak in einen Joint gemischt werden kann, muss es vorher erhitzt werden. Dies geschieht, um seine Konsistenz zu erweichen, damit es schnittfertig ist und zerkleinert werden kann. Die Farbe von Haschisch ist grünlich-braun mit einem gelegentlichen leichten Gelbton.

Marihuana – die Blüten

Marihuana ist wiederum sofort gebrauchsfertig und kann direkt in den Joint gemischt werden. Das Erzeugnis besteht aus den getrockneten harzhaltigen Blüten und blütennahen Blättern der weiblichen Hanfpflanze. Die Blütentrauben sind oftmals schon zerkleinert worden. Die Farbgebung der Blüten ist abwechslungsreicher als beim gepressten Harz von Haschisch und changiert zwischen grün, braun, weiß und lila. Bestimmte Zuchtpflanzen können einen Wert von bis zu 30 % THC aufweisen.

Fazit: Auf die Bedeutungsebene kommt es an

Insgesamt sollte deutlich gemacht worden sein, dass Haschisch und Marihuana Begriffe der Kifferszene sind, die immer im Kontext eines Rauscherlebnisses genutzt werden. Das heute zunehmend geschätzte Medizinalhanf hat bei Konsumenten, die von Haschisch und Marihuana sprechen, keine Bedeutung. Sie interessiert nur das THC.

Cannabis ist wiederum der Universalbegriff, mit dem alle Aspekte der Hanfpflanze von den Nutz- über die Heil- bis zu den Rausch-Erzeugnissen erfasst werden. Wer von Hanf spricht, kann sich zwar ebenfalls auf alle Aspekte beziehen, interessiert sich meist aber am stärksten für den wenig umstrittenen Heil- und Nutzwert der Pflanze.


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