Bayern München sorgt für eine Vorentscheidung

Um die Spannung weiter zu erhöhen, sollte eine Woche später eine erste Vorentscheidung im Kampf um den deutschen Meistertitel fallen.

Fußball

Zum Neustart der Deutschen Fußball-Bundesliga war die Freude der Fans noch groß. Schließlich demonstrierte Borussia Dortmund mit einem fulminanten ersten Spiel den unbedingten Willen zum Titelgewinn. Vier Punkte Rückstand in neun Spieltagen schienen zu diesem Zeitpunkt aufholbar.

Das große Duell gegen den FC Bayern München im eigenen Stadion stand noch bevor und die Schwarz-Gelben hatten sich bereits warmgeschossen. Doch die große Ernüchterung sollte erst noch kommen. In den ungewohnt leeren Stadien der Deutschen Fußball-Bundesliga konnten sich bisher nicht alle Mannschaften wie gewohnt zurechtfinden.

Pappfiguren statt jubelnder Massen

Das Stadion wird virtuell. Bisher folgten Videospiele der Realität, nun scheint dieses Prinzip auf den Kopf gestellt worden zu sein. In der digitalen Welt von FIFA 20 liefen bisher Avatare der berühmtesten Fußballer aufs Feld. Bei dem Game Live Football Studio von PokerStars setzte man auf Video-Animationen und einen euphorischen Kommentator. Seit dem Neustart der Deutschen Fußball-Bundesliga haben sich die Vorzeichen umgekehrt. So sammelt ein Münchner Unternehmen über seine App MeinApplaus.de sozusagen akustisch den Jubel der Fans sein. Das Einspielen der akustischen Kulisse im Stadion selbst ist leider nicht möglich. Die Deutsche Fußball Liga hat bisher lediglich die Tor- und Einlaufmusik genehmigt.

Das Strohfeuer ist bereits wieder erloschen

Der erste Schritt zur Aufholjagd in Schwarz-Gelb schien gesetzt, als der BVB im Revierduell Schalke 04 mit 4.0 aus dem Stadion schoss. Borussia Dortmund schien die Pause von allen Mannschaften am besten verkraftet zu haben. Während das Team auch gegen den VfL Wolfsburg mit einem 2:0 Sieg den Kurs zu halten schien, zeigte der Titelverteidiger mit einem Torfestival gegen Eintracht Frankfurt erstmals groß auf. Um die Spannung weiter zu erhöhen, sollte eine Woche später eine erste Vorentscheidung im Kampf um den deutschen Meistertitel fallen.

Der FC Bayern München machte sich auf nach Dortmund und demonstrierte dort, warum es auch dieses Jahr mit allergrößter Wahrscheinlichkeit zu keiner Wachablöse kommen wird. Ein Geniestreich von Joshua Kimmich sorgte für das entscheidende Tor zugunsten des Serienmeisters. Alle Hoffnungen auf einen Umsturz in der Hierarchie des deutschen Fußballs waren mit einem Schlag dahin. Statt einem Herzschlagfinale mit nur einem Punkt Abstand zwischen den beiden favorisierten Titelkandidaten müssen sich die Fans nun auf einen erneuten Sololauf des FC Bayern München einstellen.

Dass der weiterhin titelhungrige Titelverteidiger in den verbleibenden fünf Spieltagen noch einen Vorsprung von sieben Punkten herschenkt, erscheint völlig unrealistisch zu sein. Immerhin setzten die Münchner ihren Lauf auch in der folgenden Runde nahtlos fort. Sie überrollten Eintracht Frankfurt mit 5:0 und untermauerten ihren Anspruch auf den mittlerweile achten Titel in Folge.

Erfolgsfaktor Stabilität

Das Wiedererstarken hat mehrere Gründe. Dem neuen Trainer Hansi Flick ist es gelungen die Mannschaft zu einer Einheit zusammenzuschweißen und die Stützen zu Höchstleistungen zu motivieren. Thomas Müller, Manuel Neuer und David Alaba spielen wieder in Höchstform. Robert Lewandowski schießt seine Tore weiterhin mit der Verlässlichkeit einer Maschine am Fließband. Nach bisher 29 absolvierten Spieltagen steht die Mannschaft bei insgesamt 86 erzielten Toren, das ist ein neuer Rekord. Die 18 Torvorlagen von Thomas Müller sind eine weitere neue Bestleistung.

In Verbindung mit dem Führenden der Torschützenliste Robert Lewandowski, der mittlerweile gegen jeden einzelnen Gegner in der Deutschen Fußball-Bundesliga getroffen hat, wird dieser „Schnellzug“ nicht mehr zu bremsen sein. Dementsprechend zufrieden zeigte sich Hansi Flick nach dem letzten Spiel. Er gab seiner Mannschaft zwei Tage frei, um sich danach gemeinsam auf das wichtige Spiel gegen Bayer Leverkusen vorzubereiten. Das Hinspiel konnte die Werkself in München überraschend mit 2:1 gewinnen, daher ist der FC Bayern München vorgewarnt.

Das Stadion wird virtuell. Bisher folgten Videospiele der Realität, nun scheint dieses Prinzip auf den Kopf gestellt worden zu sein.

Das Stadion wird virtuell. Bisher folgten Videospiele der Realität, nun scheint dieses Prinzip auf den Kopf gestellt worden zu sein.

Läuft alles wie geplant, dann fehlen Hansi Flick nur noch wenige Bausteine für eine erfolgreiche Zukunft. Nach den Vertragsverlängerungen mit Manuel Neuer und Thomas Müller möchte er unbedingt den neuen Chef seiner Verteidigung halten. Doch noch ziert sich David Alaba. Die Lobeshymnen auf den Österreicher wollen allerdings nicht verstummen, ganz im Gegenteil. Flick setzt auf ihn und möchte Alabas Vertrag verlängert wissen. Sollte der Erfolgslauf in München weiter anhalten, dann wäre es durchaus möglich, dass der Innenverteidiger seine Auslandsambitionen noch einmal zurücksteckt und sich gemeinsam mit seiner Mannschaft zu neuen Höhenflügen aufmacht.


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