Die 8 essentiellen Aminosäuren: Funktionen & Aufgaben

Fehlt eine der Aminosäuren im Körper, können sämtliche Proteine nicht mehr richtig funktionieren. Foto: privat

Gesundheit

Sie sind klein, aber unverzichtbar: Aminosäuren fungieren schlichtweg als Bausteine des Lebens! Diese organischen Verbindungen dienen als Proteinbasis, können aber vom Körper nur zum Teil selbst hergestellt werden. Dabei werden sie sowohl für das Immunsystem als auch für den Aufbau von Haut und Muskulatur benötigt.

Aminosäuren - die lebenswichtigen Proteinbausteine

Aminosäuren sind an vielfältigen Prozessen im Körper beteiligt. Zum Beispiel geben sie dem körperlichen Gewebe als Protein seine Struktur. Immerhin besteht ein gesunder erwachsener Mensch zu einem erheblichen Teil aus Proteinen - der Anteil variiert zwischen 14 und 18 Prozent.

Dazu verbinden sich die Aminosäuren untereinander und bilden Ketten. Abhängig von der Anordnung der einzelnen Aminosäuren entstehen verschiedene Proteine, also Eiweiße, die wiederum bestimmte Eigenschaften mitbringen und Funktionen erfüllen.

Doch in diesen Anordnungen liegt ein klares System, für das jeweils das passende Gen verantwortlich ist: Immer drei sortierte Aminosäurenpaare ergeben den festgelegten Code, der wiederum die gesamte Struktur, deren Größe und damit auch deren Aufgabe bestimmt. Diese Proteine finden sich in fast allen Organen, regulieren aber auch den Stoffwechsel - und zwar als Enzym.

Wie viele Aminosäuren gibt es?

Auch wenn es mehr als 250 Aminosäuren gibt, spielt nur ein Teil davon für die Proteinbildung eine Rolle. Proteine bestehen im Prinzip nämlich aus 20 unterschiedlichen Aminosäuren: Bilden zwei eine Kette, heißt diese Dipeptid, drei ergeben dann ein Tripeptid.

Doch Proteine sind deutlich größer, rund 50 Aminosäuren ergeben ein kleines Protein, die großen bestehen hingegen aus hunderten oder sogar tausenden Aminosäuren, die sich zu zwei oder noch mehr gefalteten Ketten zusammengefügt haben.

Während der Körper einen Großteil dieser 20 Aminosäuren selbst produzieren kann, trifft dies auf acht nicht und auf zwei nur teilweise zu. Als essentielle Aminosäuren müssen diese durch Nahrung aufgenommen werden.

Dabei handelt es sich um...

  • Isoleucin
  • Valin
  • Methionin
  • Leucin
  • Tryptophan
  • Lysin
  • Phenylalin
  • Threonin

Die Produktion von Arginin und Histidin setzt erst nach und nach ein, Säuglinge sind dazu noch nicht in der Lage.

Infografik Aminosäure

Infografik: https://amino4u.com/

Welche Funktionen haben Aminosäuren?

Als Proteinbausteine unterstützen Aminosäuren den Aufbau von Gewebe, Zellen und Knochen. Sie können nicht nur Glucose herstellen und dich mit Energie versorgen, wenn es darauf ankommt. Sie steuern auch die Produktion von Hormonen, Enzymen und wichtigen Botenstoffen, die Informationen zwischen den Nervenzellen austauschen.

Das sind aber noch nicht alle Funktionen von Aminosäuren, denn sie sorgen für die Herstellung von Bluteiweißkörpern, deine intakte Immunabwehr und ein ausgeglichenes Herz-Kreislauf-System. Selbst die Entgiftung des Körpers fällt in ihren Aufgabenbereich, dazu stellen sie Coenzyme, Gallensäfte und andere Substanzen bereit.

Essentielle Aminosäuren heißen nicht umsonst so, sie werden nämlich benötigt für:

  • Isoleucin: Muskeln, Gewebe, Energiezufuhr bei Anstrengung und Regulierung des Hormonhaushaltes
  • Leucin: Ausschüttung von Insulin und Stressreduzierung
  • Lysin: Stärkung des Immunsystems und Aufbau von Kollagen, also der Strukturproteine für das Bindegewebe
  • Methionin: Bestandteil des Hormons Adrenalin, Entgiftung
  • Phenylalanin: Stimmungs-, Leistungs- und Blutdruckverbesserung
  • Threonin: Wachstum, Bildung von Kollagen und Regulierung des Harnsäurestoffwechsels
  • Tryptophan: bildet Serotonin, das Glückshormon
  • Valin: Nervenkommunikation, Wachstumsförderung und Energiezufuhr bei Anstrengung

Wie nimmt der Mensch essentielle Aminosäuren auf?

Ganz einfach mit der Nahrung. Hier sind vollständige Proteine ausschlaggebend, denn diese enthalten sämtliche der essentiellen Aminosäuren - und das in der benötigten Menge. Während grünes Blattgemüse, Getreide oder Hülsenfrüchte nur unvollständige Proteine enthalten, liefern dir hauptsächlich Rindfleisch, Geflügel, Fisch, Milch und Eiern vollständige Proteine. So kannst du deinen Bedarf gut decken - und das ist ausgesprochen wichtig.

Doch auch für nicht-essentielle Aminosäuren, die also im Körper selbst hergestellt werden, benötigt dein Körper eine gesunde Ernährung.

Mit...

  • Sojabohnen,
  • Hülsenfrüchten,
  • Nüssen,
  • Haferflocken,
  • Buchweizen,
  • grünem Blattgemüse und
  • Milchprodukten

bist du gut aufgestellt. Bedenke bitte: Solltest du intensiv Sport treiben, benötigst du mehr Energie als normal.

Empfohlene Eiweiß- bzw. Proteinzufuhr:

Während Erwachsene rund 0,8 g Eiweiß je Kilogramm Körpergewicht pro Tag konsumieren sollten, sind es bei Leistungssportlern schon bis zu 1,7 g - und bei Kindern entsprechend weniger. Doch Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß, die Qualität der Aminosäuren spielt die entscheidende Rolle.

Menschen können vorwiegend essentielle Aminosäuren und die daraus bestehenden Proteine gut verwerten - allen voran tierische Eiweiße. Da Vegetarier und Veganer auf Fleisch bzw. sämtliche tierische Produkte verzichten, müssen sie insbesondere auf einen sinnvollen Ausgleich achten.

Was passiert bei einem Mangel an Aminosäuren?

Das Problem: Fehlt eine der Aminosäuren im Körper, können sämtliche Proteine nicht mehr richtig funktionieren. Ein Mangel wirkt sich also auf Dauer negativ auf den Körper und damit die Gesundheit aus.

Das macht sich primär durch eine höhere Infektanfälligkeit bemerkbar, aber auch durch nachlassende Leistungsfähigkeit, auftretende Beschwerden an Gelenken oder Schwierigkeiten beim Muskelaufbau.

Es gibt aber auch einige sogenannte Zivilisationskrankheiten, die wegen einer Stoffwechselstörung möglicherweise auf eine Unterversorgung zurückzuführen sind. Dazu zählen speziell Diabetes und Übergewicht.

Doch auch das Gegenteil, also eine Überversorgung, ist deiner Gesundheit nicht zuträglich: Nimmst du zu viele Aminosäuren über einen längeren Zeitraum zu dir, können Leber oder Nieren geschädigt werden. Ein Arzt kann mit einer Analyse jedoch einfach für Klarheit sorgen und die im Körper vorhandene Konzentration ermitteln.


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