Eine Museumsinsel mitten in Emsdetten

Barbara Tillmann ist eine von aktuell fünf Museumsführern – und hofft auf weitere Unterstützung. Foto: Tholl

Emsdetten

Emsdetten (at). Wussten Sie, dass Emsdetten das einzige Wannenmacher-Museum weltweit hat? Wenn nicht, sollten Sie hier unbedingt einmal reinschauen, denn das im Jahr 1985 eröffnete Museum hat einiges zu bieten.

 

 

Über Jahrhunderte bestimmte das Wannenmacherhandwerk das wirtschaftliche Leben Emsdettens, weshalb Emsdetten auch heute noch „die Wannenmacher-Stadt“ genannt wird. Wie die Wannenmacher damals die flachen, aus Weiden geflochtenen Körbe herstellten und damit das Getreide „reinigten“, wird hier nicht nur auf Bildern gezeigt. In den verschiedenen Räumen wird den Besuchern zudem die Lebens- und Arbeitsweise seiner früheren Bewohner anschaulich nahegebracht.

Doch nicht nur das Wannenmacher-Museum ist einen Besuch wert, denn nebenan steht auch das August-Holländer-Museum. Es wurde im Jahr 1993 eröffnet und zeigt die Entwicklung Emsdettens von agrarisch-handwerklich geprägten Dorf der Bauern und Weber zur Industriestadt. Im August-Holländer-Musem steht nicht nur ein alter Webstuhl, sondern auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der früheren Weber werden hier anhand von Bildern und zugehörigen Texten gezeigt.

Ebenfalls auf der „Museumsinsel“ rund um den Hof Deitmar zu sehen: das älteste noch stehende Gebäude der Stadt. Jahrelang eher stiefmütterlich behandelt, konnte der alte Kornspeicher im Mai nach einiger Vorarbeit wiedereröffnet werden. Hier sehen die Besucher alte Geräte, die den Selbstversorgern und Landwirten zur Verrichtung der verschiedensten Arbeiten dienten – von der Urbarmachung des Landes bis zur Milchverarbeitung.
Damit die Besucher der Museen nicht auf sich gestellt sind, gibt es ein ehrenamtliches Team aus aktuell fünf Museumsführern.

Diese informieren gerne – und das anschaulich und mit viel Liebe zum Detail. Auch und gerade Kinder erhalten hier auf fesselnde Art und Weise einen Einblick in ein Leben, wie sie es sich heute gar nicht mehr vorstellen können – welches aber nicht in Vergessenheit geraten sollte. Aktuell hoffen die Museumsführer auf weitere Ehrenamtliche, die das Team komplettieren und gerne die Geschichte nicht nur Emsdettens damit am Leben erhalten möchten. Wer sich vorstellen kann, einen Nachmittag pro Woche sowie gelegentlich drei Stunden am Wochenende hier aktiv zu werden, kann sich während der Öffnungszeiten der Museen einfach an die dort anwesenden Museumsführer wenden oder eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Der Heimatbund bietet individuelle Führungen auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten. Senden Sie einfach eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder rufen Sie unter der Telefonnummer 02572 / 941316 (außerhalb der Öffnungszeiten bitte auf den Anrufbeantworter sprechen) an.

Geöffnet haben die Museen mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr. Übrigens: Ebenfalls auf der Museumsinsel findet sich das Backhaus. Errichtet nach historischem Vorbild, können hier in einem traditionellen Steinofen Brot und Brötchen gebacken werden. Dieses Event ist für Gruppen mit 20 Personen über den Verkehrsverein Emsdetten buchbar, Telefon 02572 / 93070.

Im Wannenmachermuseum gibt es einen Einblick in die Fertigung und Nutzung der Wannen. Foto:  Tholl

Führungen sind „trocken und langwierig“? In Emsdetten sicher nicht – dafür sorgt das Museums-Team, hier Heijo Tillmann. Foto: Tholl


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