Luisa ist im Extrablatt

V.l.: Ulrich Reinermann (Geschäftsführer Café Extrablatt) mit Mitarbeitenden sowie Ria Mester (Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rheine). Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten. „Ist Luisa hier?“ Frauen, die sich belästigt oder bedrängt fühlen, können sich mit dieser einfachen und unauffälligen Frage von nun an auch an das Personal des Emsdettener Café Extrablatt wenden – denn die „Luisa“-Kampagne ist auch in Emsdetten angekommen.

Das Konzept der Kampagne, die einst vom Frauen-Notruf Münster e. V. initiiert wurde, ist schnell erklärt: Frauen, die in gastronomischen Betrieben sexuelle Übergriffe erleben oder sich bedroht fühlen, können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ an das geschulte Personal richten und symbolisieren somit, dass sie Hilfe benötigen. Auf diese Weise können sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unmissverständlich aus der Situation befreien und ihnen helfen, sicher nach Hause zu kommen.

Ende Januar nahm das Team des Café Extrablatt an einer Schulung über sexualisierte Gewalt mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Emsdetten, Alina Saak, sowie Ria Mester von der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Rheine teil. Hier sensibilisierte Mester die Mitarbeitenden des Gastronomiebetriebs über sexualisierte Gewalt und erläuterte, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollten.

„Es geht auch darum, Sicherheit zu vermitteln. Wenn die Frauen wissen, dass das Personal anerkennt, dass solche Dinge auch in ihrem Lokal passieren – dann trauen sie sich womöglich eher, um Hilfe zu bitten“, so die Expertin zum Ziel der Kampagne. Sexuelle Belästigung findet neben der Straße am häufigsten in Bars, Clubs, Kneipen und auf öffentlichen Veranstaltungen, beispielsweise auf dem Karneval, statt. „Veranstalterinnen und Veranstalter bekommen häufig nicht mit, was unter den Gästen passiert“ erläutert Saak und führt aus: „Umso wichtiger ist es, dass sie Hilfe anbieten und damit ein Zeichen setzen, sexuelle Belästigung nicht zu tolerieren“.

Generell schreitet die „Luisa“-Kampagne in Emsdetten weiter voran. Denn gemeinsam mit den Kommunalpolitikerinnen Anke Hackethal, Marita Haude und Beate Harmsen zog die Gleichstellungsbeauftragte Saak erst kürzlich durch die Emsdettener Innenstadt, um für die Kampagne zu werben. Da das Feedback im persönlichen Gespräch sehr positiv ausfiel, wird eine weitere Schulung für die Kampagne schon am Montag (10. Februar) um 16 Uhr im Rathaus der Stadt Emsdetten (Raum 101) stattfinden. Gerne können sich interessierte Kneipen-, Bar- und Gastronomiebetreiber sowie Veranstalter hierfür bei Alina Saak unter der Telefonnummer 02572 / 922-604 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.


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