Sophie Oberfeld sieht Ehrenamt in bester Form

Sophie Oberfeld, im Caritasverband neue Ansprechpartnerin für die Tafel und ihre Ausgabestellen.Foto: privat

Emsdetten

Emsdetten/Greven/Reckenfeld/Saerbeck. Die Tafel der Caritas versorgt Menschen mit wenig Geld mit günstigen Lebensmitteln. Und sie bewahrt in Sinne der Nachhaltigkeit Lebensmittel davor, weggeworfen zu werden.

 

 

170 Ehrenamtliche kümmern sich in den vier Ausgabestellen in Emsdetten, Greven, Reckenfeld und Saerbeck und in der Logistik um diese mehrfach wertvolle Arbeit. Hauptamtliche Unterstützung liefert der Caritasverband Emsdetten-Greven. Diese Aufgabe hat jetzt Sophie Oberfeld von Helmut Henrich übernommen. Sie ist zugleich Ehrenamtskoordinatorin des Verbands und in der Gemeinde-Caritas tätig.

Die Emsdettenerin Sophie Oberfeld ist seit März 2020 für den Caritasverband tätig. Sie hat bereits alle Tafel-Ausgabestellen mindestens einmal besucht. „Ich war überrascht von den Dimensionen allein bei der Menge der Lebensmittel“, gibt sie zu. Einen Teil der Freiwilligen kannte sie bereits aus ihrer Arbeit als Ehrenamtskoordinatorin. Und von ihrem Start bei der Caritas mitten in der ersten Corona-Welle. Vor etwas mehr als einem Jahr organisierte Sophie Oberfeld angesichts geschlossener Ausgabestellen aus dem Stehgreif einen Bringdienst in Emsdetten und gewann dafür viele zusätzliche, jugendliche Engagierte.

Die Caritas-Tafel hat sie als „gut funktionierendes System“ kennengelernt, sagt Sophie Oberfeld. „Die Ehrenamtlichen sind mit Elan und Ernsthaftigkeit dabei“, stellt sie fest. Für etliche seien die Ausgabestellen mit ihren Teams ein Ort des Wir-Gefühls, der Gemeinschaft über die Arbeit hinaus. Sie sei „immer offen fürs Ehrenamt und auch ehrenamtliche Leitung“, betont Sophie Oberfeld, „denn das sind die Leute vor Ort“.

Helmut Henrich, Fachbereichsleiter im Caritasverband, war seit 2012 für die Tafel zuständig. Als eine beeindruckende Erfahrung aus dieser Zeit beschreibt er seinen „direkten Einblick darin, was Bedürftigkeit für Menschen bedeutet und wo Lücken in unserem Sozialsystem sind“. Nicht weniger wichtig für ihn: „Das Engagement bei der Tafel zeigt die Bedeutung von Ehrenamt, welche Kraft und Motivation darin steckt, was es bewegen kann, auch für die Ehrenamtlichen selbst.“ Mit Blick auf seinen nahenden Ruhestand sei durch den Zuständigkeitswechsel an Sophie Oberfeld „ein guter Übergang“ gestartet, so Helmut Henrich.

Ein „niedrigschwelliges, sehr gut vor Ort präsentes Angebot“ nennt Bernward Stelljes, Vorstandsmitglied des Caritasverbands, die Tafel mit ihren vier Ausgabestellen. Der Caritasverband sichert den Betrieb und insbesondere die vierfache Präsenz vor Ort finanziell auch mit Eigenmitteln ab. „Dass die Tafel ein widersprüchliches Angebot ist, damit müssen wir leben“, sagt Bernward Stelljes. „Es gibt in Deutschland und auch hier bei uns einfach Menschen, die nicht ausreichend Geld haben, um im Supermarkt einzukaufen“, stellt er fest. Es wäre „besser, wenn es die Tafel nicht bräuchte“.

Es braucht sie aber. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und hoffe, dass ich es gut machen werden“, sagt Sophie Oberfeld.

• Kontakt und Spenden

Bei der Tafel und ihren vier Ausgabestellen freut man sich regelmäßig über die „enorme“ Spendenbereitschaft von Supermärkten und aus der Bevölkerung, dankten Helmut Henrich und die neue Tafel-Zuständige Sophie Oberfeld gemeinsam. Für den laufenden Betrieb brauche es neben Lebensmittel- auch Geldspenden, zum Beispiel für die Logistik zwischen Märkten und Ausgabestellen oder Strom für Kühlgeräte. Insbesondere sei es dem Caritasverband ein Anliegen, das Tafel-Angebot mit Ausgabestellen direkt vor Ort zu erhalten, erklärte Vorstandsmitglied Bernward Stelljes.

Helmut Henrich war seit 2012 im Caritasverband für die Tafel und ihre Ausgabestellen zuständig. Foto: privat


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